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EAC fordert Technologieoffenheit und Lösungen für die Bestandsflotte

Der ARBÖ hat als Mitglied beim EAC European Automotive Clubs zum Parlamentarischen Abend unter dem Motto „Nachhaltige und bezahlbare Mobilität“ geladen.

Ab 2035 sollen alle in Europa neu zugelassenen Pkw emissionsfrei, bis 2050 schließlich alle Fahrzeuge emissionsfrei sein. Da sich die derzeitige EU-Verordnung ausschließlich auf die Auspuffemissionen konzentriert, bedeutet dies ein Verbot des Verbrennungsmotors und die Fokussierung auf elektrische Fahrzeuge. Spätestens im Jahr 2026 soll diese Entscheidung evaluiert werden.

Anlässlich eines Parlamentarischen Abends diskutierten in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Europäischen Union EAC- Präsident Holger Küster mit MdEP Jan Christoph Oetjen (RENEW), MdEP Thomas Rudner (S&D), Algara Caste (eFuel Alliance e.V.) und Mitja Schulz (Verband der Automobilindustrie – VDA) ob die ambitionierten Ziele mit einer ausschließlichen Fokussierung auf Batterie-Elektrofahrzeuge erreicht werden können. 

Ulrich Selzer, Automobil-Experte und Mitglied der Kommission, stellte in einem Eingangsimpuls die Ergebnisse einer unabhängigen Mobilitätsstudie der Kommission Mobilität des Senats der Wirtschaft vor. Die Expertenstudie hat auf Grundlage der gefahrenen Kilometer die realen Möglichkeiten der CO2- Reduktion im Straßenverkehr bis 2035 evidenzbasiert berechnet und analysiert. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine Reduktion der CO2-Emissionen von bis zu 68 Prozent bis zum Jahr 2035 möglich ist. Gelingen kann dies allerdings nur mit einem Mix aus unterschiedlichen Antriebsarten wie Elektro, Wasserstoff, E-Fuels und Mineralöl.

In der anschließenden konstruktiven und lebhaften Debatte darüber, welchen Weg es in Europa einzuschlagen gilt, um die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen zu können, zeigten sich unterschiedliche Positionen und Ansätze. Jan-Christoph Oetjen plädierte für Technologieoffenheit im Verkehrssektor, Thomas Rudner trat diesbezüglich eher auf die Bremse. In Einem waren sich alle einig: Es besteht dringender Handlungsbedarf. 

„Wir verlieren unsere Ziele aus den Augen, wenn wir keine Lösungen für die Bestandsflotte finden. Auf Europas Straßen fahren über 280 Millionen Autos mit Verbrennungsmotor, weltweit ca. 1,5 Milliarden. Bei einer jährlichen weltweiten Fertigungskapazität von knapp 90 Millionen Fahrzeugen und einem sofortigen Verkaufstopp von Verbrennern würde der Austausch der gesamten Fahrzeugflotte über 16 Jahre benötigen. Realistisch betrachtet wird die Elektrifizierung der weltweiten Fahrzeugflotte jedoch sehr viel länger dauern, da bis 2035 weiterhin Verbrenner produziert und verkauft werden, die bei einer europaweiten Durchschnittslebensdauer von über 12 Jahren erst sehr viel später ersetzt werden“, erklärt EAC-Präsident Holger Küster.

Auch EAC-Vizepräsident und Landesgeschäfgtsführer des ARBÖ Wien, Günther Schweizer, sieht in der Technologieoffenheit den einzig gangbaren Zukunftsweg: „Wir brauchen alle Antriebstechnologien und Optionen für die Bestandsflotte, um die ambitionierten Klimaziele erreichen zu können. Klimaneutrale Mobilität ist ohne Technologieoffenheit nicht zu erreichen.“

So wird die Zukunft der Mobilität auch von ARBÖ-Generalsekretär KommR Mag. Gerald Kumnig gesehen, wie er anlässlich des Parlamentarischen Abends abschließend ausführt: „Die Konsumentinnen und Konsumenten müssen den Transformationsprozess mittragen. Deswegen brauchen wir Lösungen statt Verbote, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte in ausgewogener Weise berücksichtigen.“

Rückfragehinweis:
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Sebastian Obrecht
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