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Ein eiskaltes Händchen….

… bekommt jeder, der sich ohne Schutzkleidung ins Lager bei Daily Service begibt. Denn schließlich handelt es sich hierbei um einen unabhängigen Spezialisten für Tiefkühllogistik im Lebensmittelbereich.

Im Jahr 1990 wurde mit dem Bau des ersten Kühlhauses in Asten der Grundstein gelegt, um im Jänner 1991 den Markteintritt zu wagen. Das ebenso ehrgeizige wie innovative Ziel: eine neutrale, herstellerunabhängige Logistikplattform im Tiefkühlbereich anzubieten. „Zum damaligen Zeitpunkt gab es fast nur die Unilever-Eigenlogistik“, erinnert sich Dipl. -Ing. (FH) Alexander Scharnreitner, Mitglied der Geschäftsführung der Daily Service Tiefkühllogistik Gesellschaft m.b.H. & Co.KG. Durch dieses freie Beschaffungsmarketing wurde eine Lücke geschlossen. Da das Konzept in der Branche gut ankam, und schon bald die Kapazitätsgrenzen erreicht wurden, wurde 1993 das inzwischen rund 500 Meter weiter gelegene automatisierte Tiefkühl-Distributionszentrum in Vollbetrieb genommen. Zwischenzeitig war jedoch auch dieser Neubau zu klein, weswegen 2007 mit dem Bau der Infrastrukturerweiterung zur Verdoppelung der Kapazitäten begonnen wurde.

Rundum-Service
Daily bietet drei Kernleistungen: Feinkommissionierung, Transport und Lagerlogistik von Tiefkühlprodukten. „Der Vorteil für die Kunden liegt darin, dass sie durch uns als Dienstleister variable Logistikkosten haben“, kennt Scharnreitner den Grund für den Unternehmenserfolg. Und so liest sich die Kundenliste wie das Who-is-Who der Lebensmittelbranche: Eskimo/Iglo setzte ebenso schon auf den Service von Daily wie Spar, Schöller oder ADEG/Edeka. Bei der Feinverteilung übernimmt das Unternehmen die Großhändlerfunktion, Daily erledigt alle Zwischenschritte von der Einlagerung über die Kommissionierung und die Lieferung bis hin zu modernsten EDV-Services.

Sicherheit und Qualität
In den Kühlhäusern herrscht eine Temperatur zwischen minus 24 und minus 28 Grad Celsius, die Mitarbeiter tragen spezielle Tiefkühl-Kleidung mit Pick-Handschuhen. Doch auch das Material wird hier auf die Probe gestellt, sämtliche Bauteile und Geräte sind auf den Tiefkühlbetrieb ausgelegt. Während im Lager die Temperaturen dank modernster Penthousekühler konstant sind, gilt es natürlich, die Ware während des gesamten Logistikprozesses auf Temperatur zu halten. „Im Jahr 2007 konnten wir nach umfangreichen Tests und intensiver Entwicklungsarbeit unser Daily-Lebensmittel-Temperatur-Sicherheitssystem (DLTS) einführen“, erklärt Scharnreitner stolz. Die Basis des Systems bildet ein RFID-Transponder im Inneren einer zertifizierten chemischen Prüfmasse, die den Eigenschaften von Speiseeis und Fisch entspricht. „Jeder Sendung wird ein Kontroll-Paket mitgegeben. Der Fahrer kann mittels Handlesegerät überall und jederzeit abgelesen werden. So wird der gesamte Warentemperaturverlauf lückenlos dokumentiert“, nennt er die Vorteile. Am Ende jeder Tour übermittelt der Fahrer die Stoppdaten per WLAN ans System. „Trotz eines umgeschlagenen Warenwertes von 180 bis 200 Millionen Euro pro Jahr liegt der Temperaturschaden bei unter 1.000 Euro“, so Scharnreitner. „Mit diesem Kontrollsystem haben wir Meinung durch Wissen ersetzt, denn das Problem lag davor oftmals bei Fehleinschätzungen. So wurde beispielsweise bei Jahreszeitenwechseln der Temperaturpuffer unterschätzt. Heute wissen wir auch, dass in einer Tour nie zwei große Kunden hintereinander beliefert werden dürfen, da sonst die Türen des LKW zu lange offen sind“, wird er konkreter.

Daten und Fakten
Pro Jahr führt Daily etwa 250.000 Lieferungen durch. Dafür sind je nach Saison 25 bis 35 Mitarbeiter in zwei bis drei Schichten damit beschäftigt, die rund 2.500 verschiedenen Artikel von zirka 150 Herstellern zu manipulieren. „Die Kommissionierung erfolgt teilautomatisch in einem 3-Stufen-System“, schildert Scharnreitner, „eine Gruppe bereitet die Kommission vor, der Picker kommissioniert (Pick-to-Belt, Anm.) und der Packer räumt die Ware in den Rollcontainer. Teamfähigkeit ist die Devise, damit alles im Fluss bleibt. Daher schütten wir auch Gruppenprämien aus.“ Dank des vergrößerten Lagers stehen rund 16.000 Palettenplätze zur Verfügung. Neben etwa 30 eigenen LKW greift Daily bei der Auslieferung auch auf geprüfte Systempartner zurück. „Wir erreichen eine Auslastung von etwa 97 Prozent. Durch die Bündelung der Artikel erhält ein Kunde – beispielsweise ein Supermarkt – von uns die Tiefkühlprodukte verschiedener Hersteller in nur einer Lieferung, statt dass jeder Produzent selbst einen LKW schickt. Das spart CO2“, ist Scharnreitner umweltbewusst. Und das sogar bis zu fünf mal pro Woche, denn so häufig beliefert das Unternehmen bei Bedarf. (AT)

Logistik express Redaktion: Angelika Thaler

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