Einkaufsmanager-Index: Höchster Anstieg seit 7 Jahren

Vorsichtiger Optimismus angesagt

 

Der Abschwung der deutschen Wirtschaft scheint vorerst gestoppt: Der Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), Ausgabe 5/2009, verzeichnete den höchsten Anstieg seit sieben Jahren und stieg im Berichtsmonat April um 3.0 Punkte von 32.4 auf 35.4. Aber: Werte unter 50 bedeuten Schwäche, erst Werte ?0 signalisieren Wachstum.

 

Die Industrie wuchs zuletzt im Juli 2008; damals lag der EMI bei 50.9. Die Talsohle war im Januar 2009 mit 32.0 erreicht, seitdem geht es langsam bergauf. Der Rückgang beim Neugeschäft hat sich erheblich verlangsamt, auch das Auftragsminus von den Exportmärkten verringerte sich. Beides deutet laut Hildebrandt darauf hin, dass der Tiefpunkt der Rezession überstanden sein könnte.

 

Unternehmen aller Größe und Branchen drosselten im April ihre Produktion; das Auftragsminus fiel im Vergleich zu den Vormonaten aber weniger stark aus. Um ihre Liquidität zu verbessern, setzten die Unternehmen ihre Lagerabbauprogramme konsequent fort. Viele Firmen konnten aufgrund der Unterauslastungen Preisnachlässe bei Lieferanten erzielen. Die Einkaufspreise für Vormaterialien, insbesondere Stahl, sanken. Ausnahme: Kupfer. Umgekehrt reduzierten die Industriebetriebe ihre Verkaufspreise so stark wie noch nie seit Beginn der Erhebung dieses Teilindizes (September 2002). Grund: starker Wettbewerbsdruck.

 

Die Unternehmen bauten dennoch so viele Stellen ab wie noch nie seit Umfragebeginn des EMI 1996. Die Personalverantwortlichen verordneten verstärkt Kurzarbeit.

 

Der „Markit/BME Einkaufsmanager-Index“ (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager‘s Index (PMI).
 
Quell: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)

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