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Erdäpfel auf optimalem Weg zum Konsumenten

Der kanadische Produzent von Erdäpfel-Produkten, McCain, steuert neuerdings seine Logistik in den europäischen Handel über das neue Zentrallager in Frankreich. Logistik Express fragte nach den Details der neu strukturierten Logistik.

Der Hersteller von nicht weniger als 40 verschiedenen Kartoffelprodukten optimiert seine Logistik. „Wir arbeiten in der Logistik sehr eng mit unseren Lieferanten zusammen und haben weltweit 3.200 Landwirte unter Vertrag“, erklärt Alexandra Matousek, Verkaufsleiterin von McCain in Österreich.  McCain unterstützt sie dabei, die Erdäpfel optimal zu lagern. Durch eine fortschrittliche Belüftungstechnik wird energieintensive Klimatechnik zum größten Teil überflüssig und somit auch der Energieverbrauch verringert. Die Produktionsstätten, in denen die Erdäpfel verarbeitet werden, sind in unmittelbarer Nähe der Lagerhallen platziert. Anschließend werden die McCain-Produkte in das neue Zentrallager in Harnes (Frankreich) gebracht. Von dort aus gehen die Produkte in den Handel. McCain legt großen Wert darauf, dass die Erdäpfel in ganz Europa auf fruchtbarer Erde angebaut werden und danach im Produktionsprozess seit Oktober 2010 mit einer neuen Ölmischung frittiert werden. Diese Mischung besteht aus klassischem sowie hochwertigem Sonnenblumenöl, das einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren aufweist. Diese enthalten Omega 6 und Omega 9 Fettsäuren, die für intakte Körperfunktionen besonders wertvoll sind, gibt Matousek gleich Nachhilfe in Warenkunde. Durch die neue Rezeptur des Öls werde ein optimaler Gehalt an gesättigten Fettsäuren von maximal 15 Prozent am Gesamtfettgehalt erzielt und eine bewusste Ernährung der Verbraucher unterstützt, heißt es dazu. 
 
Um die Transportwege kurz zu halten und Zwischenlagerungen zu minimieren, orientiert sich McCain bei den Produktionsstandorten auf fruchtbare Erdäpfelanbaugebiete und nicht an Landesgrenzen. In Europa erstreckt sich dieses Gebiet von Nordfrankreich über die Benelux-Staaten bis nach Norddeutschland. Die Fabriken sind mitten in den Erdäpfelfeldern angelegt. Dort werden die Erdäpfel auch gleich verarbeitet. Danach kommen die Produkte in das neue Zentrallager in Harnes und werden von dort zu den Handelspartnern verteilt. Matousek: „Logistik ist bei uns wesentlich und daher vom Anbau der Erdäpfel bis hin zur Auslieferung der fertigen Tiefkühlprodukte von Relevanz. Wir arbeiten in Europa intensiv mit dem Hauptspeditionspartner Van Amerongen zusammen.“ Die Logistik verantworten bei McCain externe Dienstleister, der Hauptpartner Van Amerongen agiert als Kontraktlogistiker und kümmert sich u. a. um die Beschaffung der Erdäpfel in das Lager. 
 
Befragt nach den Erfahrungen mit Logistikern zieht Matousek eine positive Bilanz:  „Wir arbeiten mit unserem Speditionspartner nun schon seit vielen Jahren eng und erfolgreich zusammen. Wir haben die logistischen Wege im Laufe der vergangenen Jahre optimiert und unser Speditionspartner ist dabei ein zuverlässiger Partner.“ Ein zuverlässiger Speditionspartner ist nach eigenen Angaben ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von McCain. Die Performance der Logistikpartner wird nach unterschiedlichen Maßstäben wie Lieferquoten, Terminquoten, Flexibilität sowie Trackingmaßnahmen beurteilt und daraus ein Leistungsprofil abgeleitet. Matousek: „Der Markt wächst international immer enger zusammen, dadurch werden auch die Zeitfenster im Handel immer enger. Termingenaue Anlieferungen, Zuverlässigkeit und Flexibilität sind heute daher besonders wichtig, und wir müssen uns auf den Logistiker verlassen können, dass er dem gemeinsam definierten Leistungsprofil entspricht.“
 
Green Logistics ist bei McCain durchaus ein Thema, dem Beachtung geschenkt wird.  „Wir haben im Zuge unserer CSR-Ziele die jährlichen Transportwege um 330.000 Kilometer reduziert und somit den CO2-Ausstoß verringert“, erklärt Matousek. Ausschlaggebend dafür war vor allem die Errichtung des zentralen Tiefkühllagers in Frankreich mit einer Umschlagskapazität von 70.000 Paletten. Durch die Verwendung modernster Kühltechnik verbraucht das neue Zentrallager weniger Energie und verursacht um 20 Prozent weniger CO2-Emissionen als vergleichbare Lager mit herkömmlicher Technologie, so die Managerin. 
 
Logistik muss nachhaltig sein, ist eine Forderung, die heute jeden Tag aufs Neue in den Raum gestellt wird. Nachhaltigkeit dürfe nie nur ein Etikett sein,  „bei uns ist nachhaltiges Handeln Bestandteil der gelebten Firmenphilosophie”, ergänzt Matousek. Die Werke werden bewusst in den Erdäpfelanbaugebieten angesiedelt, um Transportwege zu minimieren und dadurch die Umwelt zu schonen. Die nachhaltige Logistik wirke sich nicht auf die Produktpreise aus und sei somit für den Kunden preislich nicht spürbar, versichert man bei McCain. Mit der Inbetriebnahme des neuen Lagers in Frankreich werden pro Jahr 300.000 Transportkilometer auf der Straße eingespart. Matousek: „Früher gab es viele dezentrale Lager. Die Erdäpfel mussten zuerst von den unterschiedlichen Lagern zusammengetragen werden. Durch das große Tiefkühllager in Frankreich werden Zwischenwege und leere Kilometer eingespart.“

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