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Wer kriegt Anfang 2013 Kopfweh?

Vermutlich all jene, die sich noch keine Gedanken über die Verschärfung der GDP gemacht haben und dann nicht vorbereitet sind. Hellmann hat seine Hausaufgaben gemacht, temperaturgeführte Transporte stehen auf der Tagesordnung. 

Der EU-Richtlinie Good Distribution Practice (GDP), ein europaweiter Standard für den Transport von Arzneimitteln, steht eine Verschärfung bevor. Sieht man sich die Entwürfe an, ist eines klar:  Logistikunternehmen werden künftig wesentlich stärker in die Pflicht genommen, was die Qualifizierung von Fahrzeugen und Personal sowie die Dokumentation der Logistik-Prozesse anbelangt. „In der Pharmaindustrie herrschen sehr hohe gesetzliche Anforderungen. Allerdings wurde in der Vergangenheit ab der Übergabe an den Logistikdienstleister von Seiten des Gesetzgebers nichts geregelt. Das wird sich nun ändern“, verdeutlicht Alexander Eck, Manager Hellmann Healthcare Logistics – Germany. Ab 1. Jänner 2013 wird es wesentlich strengere Kontrollen der EU-Behörden betreffend der Umsetzung der neuen GDP-Guidelines geben, auch wenn weiterhin Unklarheit über deren finale Version herrscht. 
 
Temperaturgeführt? 
Unter „temperaturgeführten“ Transporten versteht man bei Weitem nicht nur Tiefkühlprodukte. Besonders in der Pharmabranche gibt es sehr viele Güter, die empfindlich auf Temperaturschwankungen und zu hohe oder auch zu niedrige Temperaturen reagieren, beispielsweise Impfstoffe. Eck: „Bislang wurden vielerorts Produkte, die nach neuen GDP-Guidelines eine stabile Temperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius benötigen, ohne spezielle Temperaturkontrollen befördert. In Zukunft ist diese Praxis nicht mehr möglich.“ Besonders kritisch stellt sich beispielsweise bei der Luftfracht der Bereich auf dem Vorfeld dar. In diesem kritischen Umfeld empfiehlt sich daher die Verwendung von aktiver oder passiver Transportverpackung. 
 
Trau! schau! wem? 
Die Pharmaindustrie steht nun vor der Herausforderung, geeignete Logistikdienstleister zu finden, die auch die neuen Anforderungen hinsichtlich der GDP-Guidelines erfüllen und die Prozesse auch in ihrem Qualitätsmanagement definiert haben. Dabei gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Auch Hellmann schaut sich seine Partner genau an: „Wir arbeiten beispielsweise nur mit Airlines zusammen, die spezielle Lösungen für Pharma Produkte haben. Das merkt man etwa an den Handlingzeiten (Airlines mit dedizierten Produkten haben kürzere Vorfeldzeiten sowie eigene Be- und Entladeprozessregeln, Anm.), da gibt es große Unterschiede.“ Alle Partner in der Supply Chain werden gemäß der Kundenspezifikationen qualifiziert und tragen auch dementsprechend Verantwortung, Service-Level-Agreements (SLA) oder Quality Agreements legen den Rahmen fest. „Die Qualität hat für unsere Kunden nach wie vor die oberste Priorität, aber in Zukunft wird auch die Kostenoptimierung eine immer größere Rolle spielen. Der Fokus von Hellmann Healthcare liegt auf dem Transport. Durch exklusive Partnerschaften wird das Portfolio ergänzt, um eine umfassende Supply Chain anbieten zu können,“ erklärt Eck. 
 
Guter Trend
Der Bereich Healthcare zeichnet sich derzeit durch stabile Wachstumsraten im zweistelligen Bereich aus: „Wir konnten unser Volumen im Vergleich zu 2011 um 25 Prozent steigern“, verrät Eck stolz, „für 2013 erwarten wir ein deutliches Wachstum. Etwa 85 Prozent der durchgeführten Transporte entfallen auf den Temperaturbereich 15 bis 25 Grad Celsius, und unsere Marktbeobachtung zeigt, dass bei weitem nicht alle auf die neuen Regularien vorbereitet sind – wir sind es.“ Die Firmenphilosophie erlaubt es dem Unternehmen, sehr flexibel und rasch auf Kundenwünsche einzugehen – und das weltweit. Die GDP-Compliance ist für Hellmann nichts Neues. Eck: „Wir führen laufend Trainings und Schulungen durch, Qualitätsmanagement ist wie ein lebender Prozess. Man darf sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern muss konsequent weiterarbeiten.“ Dabei helfe auch das Feedback, schließlich gebe es laufend Auditierungen seitens der Industrie.

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