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Lenze baut massiv in Asten aus

14 Millionen Euro, rund ein Jahr Bauzeit: Mit neuem Hochregallager und modernisierter, erweiterter Montagehalle wertet Lenze seinen Österreich-Standort auf. 

Lokalaugenschein im Gerichtsbezirk Enns. Asten hat eine lange Geschichte: Der heutige Ortsteil Raffelstetten wurde schon im Jahre 906 urkundlich erwähnt, Asten selbst wird (als Astina) vom Stift St. Nikola bei Passau in einer Urkunde im Jahre 1073 erstmals schriftlich dokumentiert.
 
Fast ein Jahrtausend später investiert das Unternehmen Lenze nicht weniger als 14 Millionen Euro in die deutlich sozialdemokratisch dominierte Gemeinde. Der Spezialist für Antriebslösungen und Automatisierungssysteme mit Stammsitz in Deutschland eröffnete eine weitere Produktionshalle sowie ein modernes Hochlager. „Der Schritt zum Ausbau war für uns wichtig, da wir bereits an die Grenzen unserer Kapazität gestoßen sind und nur mit großem Aufwand den hohen Qualitätsstandard halten konnten“, erklärt Marco Gattringer-Ebner, Geschäftsführer der Lenze Operations Austria. „Vor allem mit der neuen Lackieranlage sind wir für die Zukunft sehr gut aufgestellt.“
 
Außerdem bringt das 20 Meter hohe Hochlager mehr Flexibilität und kürzere Durchlaufzeiten, was die Produktion nachhaltig beschleunigt. Mehr als 20.000 unterschiedliche Artikel sind hier ab Lager verfügbar. Ein weiteres Highlight ist die Investition in das Lenze Logistikzentrum Austria: eine neue Lackieranlage, in der bis zu 120.000 Getriebemotoren pro Jahr im Zwei-Minuten-Takt abgefertigt werden sowie eine Ausweitung der hiesigen Montage-Möglichkeiten. Das bedeutet: Seit Herbst 2012 können auch die großen 11er- bzw. 14er-Getriebe sowie Regler der Baureihen 8400 bzw. 9400 in Asten assembliert werden. Die Kunden profitieren somit von noch kürzeren Lieferzeiten und noch mehr Flexibilität.
 
Firmen in der Firma
„Das vollautomatisierte Hochregallager mit integriertem Kleinteilelager und seinen bis zu 9.000 Paletten- bzw. bis zu 18.000 Behälterstellplätzen ermöglicht uns am Standort Asten eine optimale Produktion“, ist auch Christian Nuck, Geschäftsführer der Lenze Antriebstechnik, überzeugt. „Und auch mit unserer neuen Lackieranlage sind wir bestens für die Zukunft gerüstet.“ Dank jahrzehntelanger Erfahrung und kontinuierlicher Weiterentwicklung gilt das Unternehmen als Vorreiter in der Antriebstechnik-Branche. „Als Komplettanbieter in diesem Bereich offerieren wir ein Produktportfolio, das von der Visualisierung und Steuerung über die elektrischen Antriebe bis hin zur Elektromechanik reicht“, sagt Nuck. „Bei Bedarf lassen sich unsere Produkte sehr einfach erweitern oder kombinieren – diese durchgängige Skalierbarkeit hilft u. a. dabei, Überdimensionierungen zu vermeiden sowie Kosten zu sparen – und zwar nicht nur bei der Erstinvestition, sondern auch später im laufenden Betrieb.“
 
Die Lenze Anlagentechnik wiederum umfasst Planung und Inbetriebnahme von elektrischen Schaltanlagen inklusive Beratung, Softwareerstellung und Hardwareprojektierung. Vom einzelnen Kabel bis zur einbaufertigen Schaltanlage gibt es alles aus einer Hand, wobei fundiertes Prozess-Know-how die wichtigste Kernkompetenz bildet. Ein wesentlicher Baustein ist die Kabel- und Drahtkonfektion – sie stellt die Verbindung zur Lenze Antriebstechnik dar. Je nach Kundenanforderung werden die Produkte der Kabeltechnik als einzelne Adern, Kabel und Kabelbäume oder als einbaufertige Systeme (Baugruppen) geliefert. Bleibt – last but not least und nomen est omen – die Lenze Verbindungstechnik als annähernd perfektes Bindeglied zwischen Maschine und Motor. Der Handel mit Antriebselementen spielt bei Lenze Österreich bereits seit den 70er Jahren eine bedeutende Rolle. 1999 mündete der anhaltend gute Erfolg in diesem Geschäftszweig in einer eigenen Firmengründung. Heute hält das Produktprogramm schaltbare Bremsen und Kupplungen, Wellenkupplungen, hydraulische Spannbuchsen, mechanische Spannelemente, Wellengelenke und Riemenantriebe bereit. Im Bereich der mechanischen Kupplungen ist man mittlerweile sogar Marktführer in Österreich.
 
Zurück zum großen Ganzen: Mit den getätigten Investitionen unterstreicht Lenze, wie wichtig der Standort Asten als Logistikzentrum und Tor zu den osteuropäischen Märkten für das Gesamtunternehmen ist. „Früher war es bei Lenze Usus, dass jede Auslandstochter ein eigenes kleines Logistikzentrum betreibt“, erinnert sich Christian Nuck. „Heute gibt es weltweit nur noch fünf Logistikzentren, drei davon in Europa – und eines davon hier in Asten! Diese Aufwertung unseres Standorts spiegelt die Bedeutung der rot-weiß-roten Niederlassung im internationalen Lenze-Verbund wider.“ Die Österreich-Tochter habe sich seit der Firmengründung 1971 jedenfalls bestens entwickelt und bilde seit jeher ein strategisch wichtiges Tor zum Osten … 

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