Flexibel in guten und in schlechten Zeiten

Die große Mehrheit der Spediteure und Logistikunternehmen hat in der Krise deutliche Umsatzrückgänge erleiden müssen. Die Studie "Flexibel in guten und in schlechten Zeiten" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zeigt, dass sich 75 Prozent der deutschen Logistikunternehmen von der Krise betroffen sehen. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen gibt an, auf die erheblichen Umsatzrückgänge im vergangenen Jahr mit einem Abbau von Personal reagiert zu haben.

Heute sehen sich 90 Prozent der befragten Unternehmen für einen erwarteten Aufschwung gut gerüstet. Durch den flexiblen Einsatz von Subunternehmern glauben die Logistiker ihre Kapazitäten schnell anpassen zu können. Nur 20 Prozent geben an, zum Ausbau eigener Kapazitäten kurzfristig qualifizierte Arbeitnehmer einzustellen zu wollen bzw. zu können. Der demografische Wandel in Deutschland wird den Mangel an Fachkräften in Zukunft noch verschärfen.

Kleine setzen durch Kooperationen die Großen unter Druck
Mittelständische Transport- und Logistikunternehmen halten Partnerschaften, dazu gehören regionale und überregionale Kooperationen oder Frachtverbünde, für einen vielversprechenden Weg, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Klaus-Dieter Ruske, Partner bei PwC und Global Industry Leader Transportation & Logistics erklärt: "Kooperationen bergen Kosteneinsparungspotenziale bei gleichbleibender Dienstleistungsqualität." Bereits bestehende Partnerschaften haben in der Krise Bestand. So haben 84 Prozent der Unternehmen ihre Inlandskooperationen und 91 Prozent ihre Auslandskooperationen auch in schwierigen Zeiten aufrecht erhalten. Durch die wachsende Kooperationsbereitschaft kleiner und mittelständischer Unternehmen erwächst den großen Logistikdienstleistern eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz.

Erlahmtes Erwerbungsgeschäft wird sich nur langsam erholen
Unternehmenskäufe sind vor allem für größere Logistikdienstleister eine erfolgreiche Strategie, um sich am Markt zu positionieren. Wie groß die Zurückhaltung in der Branche ist, zeigt, dass 64 Prozent der befragten Unternehmen zu diesem Thema keine Angaben machen wollen. "Die eher zurückhaltenden Antworten der Umfrageteilnehmer auf die Frage nach geplanten Unternehmenskäufen können wohl dadurch erklärt werden, dass die wirtschaftliche Entwicklung nur schwer einzuschätzen ist", erläutert Andreas Mackenstedt, Partner bei PwC im Bereich Transactions. "Durch einen Verzicht auf Unternehmenskäufe bleiben jedoch Wachstumschancen ungenutzt." Für die nahe Zukunft planen lediglich 7 Prozent der befragten Unternehmen Firmenübernahmen. Vor der Krise waren noch rund ein Drittel der Unternehmen diesbezüglich aktiv.

Kreditklemme nicht in Sicht
70 Prozent der Unternehmen geben an, dass ihnen die Kapitalbeschaffung nicht als eine unüberwindliche Hürde erscheint, ihre Kapazitäten an die Marktentwicklung anzupassen. Eine Kreditklemme als Folge der Wirtschaftskrise wird von den meisten Transport- und Logistikunternehmen nicht wahrgenommen.

Für die Studie "Flexibel in guten und in schlechten Zeiten" ließ PwC 100 Führungskräfte großer Transport- und Logistikdienstleister in Deutschland von einem unabhängigen Institut befragen. Weitere Informationen finden Sie hier: www.pwc.de/de/kapazitaetenplanung

Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar