Hafen Rostock startet Neubau zweier Liegeplätze

Der Neubau der zwei ältesten Liegeplätze im Überseehafen Rostock, 31 und 32, wurde am 19. April 2022 gestartet. Bauherrin des Hafeninfrastrukturprojektes im Wert von rund 22 Mio. Euro ist die Rostock Port GmbH. Der Abschluss des Bauprojektes ist für Oktober 2023 geplant.   

„Die 62 und 58 Jahre alten Liegeplätze 31 und 32 auf der Ostseite von Pier II im Hafenbecken B werden auf einer Gesamtlänge von 400 Metern, einer Breite von 18 Metern und für eine Wassertiefe von 12,5 Meter neu gebaut“, erklärt Jens Scharner, Geschäftsführer der Rostock Port GmbH. Dafür werden rund 12.000 Kubikmeter Beton, Füllmaterial und Stahl abgebrochen und entsorgt.

Mit Hilfe von 650 Lockerungsbohrungen wird die neue und insgesamt 3.200 Tonnen schwere Stahlspundwand in mehreren Teilen bis zu 27 Meter tief in die Hafensohle gerüttelt. Die Kaianlage wird für eine Flächenbelastbarkeit von fünf Tonnen pro Quadratmeter ausgelegt und auf der gesamten Länge mit neuen Kranbahnschienen ausgerüstet, die eine Last von 30 Tonnen pro Meter aufnehmen können.

„Die Liegeplätze 31 und 32 werden als Multifunktionsliegeplätze für den Umschlag sowohl von Projektladungen als auch Stück- und Schüttgütern gebaut, an denen zukünftig aber auch wieder Transitanläufe von Kreuzfahrtschiffen stattfinden können“, so Rostock Port-Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch.

Als erstes Schiff machte das DDR-Urlauberschiff „Völkerfreundschaft“ am 15. Jänner 1960 am einzigen bis dahin fertiggestellten Liegeplatz 31 des noch im Bau befindlichen Überseehafens fest. Anfang April 1960 begann der Probebetrieb am Liegeplatz 31.

Der erste Bauabschnitt des Rostocker Überseehafens wurde am 30. April 1960 in Betrieb genommen. Bei der Hafeneinweihung in Rostock-Petersdorf wurde am Liegeplatz 31 die erste Hieve aus dem Motorschiff „Schwerin“ gelöscht. Das Schiff brachte Baumwolle, Seide, Silber, Früchte und Fleisch aus China. Die Entladung dauerte fünf Tage.

Bis 1990 gingen vor allem Stückgüter über die Kaikanten der beiden Liegeplätze. Am Liegeplatz 32 entstand Ende der 1990er Jahre unter Nutzung von Kaihalle 1 das „Rostock Sugar Terminal“, wo bis zum Jahr 2006 Zucker – gewonnen aus dem Anbau von regionalen Zuckerrüben – in den Nahen Osten, nach Afrika und in das Baltikum exportiert wurde. Mit Änderung der Zucker-Marktordnung in der Europäischen Union musste der Geschäftsbetrieb eingestellt werden.

www.rostock-port.de

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