Hamburger Zollagentur Porath ist vorbereitet

Die umstrittene Zoll-Vorabanmeldung ist in Kraft getreten: Seit dem 1. Januar 2011 müssen im Importverkehr alle Nicht-EUGüter im Voraus summarisch angemeldet werden. Ab dem 1. März ist die Schonfrist vorbei. Welche Konsequenzen hat das für die Zollabwicklung? Worauf müssen die Beteiligten besonders achten? Die Hamburger Zollagentur Porath Customs Agents geht mit der neuen Regelung gelassen um – nach intensiven Vorbereitungen.

Bereits 2005 hat die EU die Reform des Zollkodexes beschlossen. „Der EU-Zollkodex wird seitdem schrittweise modernisiert, er entspricht nun mehr und mehr dem ITZeitalter“, sagt Thorsten Porath, geschäftsführender Gesellschafter Porath Customs Agents. „Wir sind gut gerüstet, stellvertretend für unsere Kunden die in diesem Rahmen festgelegte Vorabmeldepflicht zu leisten.“ Schonfrist besteht bis zum 28. Februar: Fehlt die Vorabanmeldung, wird dies vom Zoll bis dahin nicht beanstandet. Erst ab dem 1. März muss eine Vorabanmeldung vorliegen, ansonsten wird sie nachgefordert. Über die Einführung von Bußgeldern ist noch keine verbindliche Entscheidung gefallen.

Die Verpflichtung zur EU-Vorabanmeldung von Importsendungen, kurz ENS (Entry Summary Declaration), bedeutet beispielsweise für den Container-Überseeverkehr, sämtliche Waren bereits 24 Stunden vor der Verladung an die Zollbehören am ersten EU-Bestimmungsort zu melden. Somit hat der Zoll ausreichend Zeit, sicherheits- und risikorelevante Fragen zu klären. Stellt die Eingangszollstelle ein Sicherheitsrisiko fest, kann sie eine Prüfung oder sogar eine Nichtverladung veranlassen. Für Importeure bedeutet ENS verstärkten Zeitdruck. Im Exportverkehr gelten diese Fristen schon länger, hier müssen aber seit Januar zusätzliche Daten übermittelt werden.

Schnellere Warenfreigaben

„Die Umstellungsphase ist nicht einfach“, sagt Thorsten Porath. „Die Installation der Systeme, die für den Austausch der Daten erforderlich sind, kostet Zeit und Geld. Am Anfang läuft der Informationsfluss noch nicht überall reibungslos.“ Grundsätzlich vereinfacht die Verpflichtung jedoch das Zollmanagement: Die Vorabmeldepflicht erlaubt eine raschere Bearbeitung sowie eine schnellere Freigabe der Waren am Zielort. Container, für die nach der Vorabanmeldung keine Prüfung angesetzt wurde, müssen nicht mehr vom Zoll im Zielhafen kontrolliert werden.+

Kürzere Zeitfenster bewältigen
Eine der ersten Neuerungen des angepassten Zollkodexes war die seit 1. Juli 2009 für den Exportverkehr erforderliche Anwendung von ATLAS (Automatisiertes Tarifund lokales Zoll-Abwicklungs-System). „Die elektronische Abwicklung über ATLAS ist wesentlich komfortabler, birgt aber auch Gefahren“, erklärt Thorsten Porath. „Mal eben nebenbei die Daten in das System einpflegen genügt nicht.“ Bei der neuen Vorabanmeldung kommt es darauf an, innerhalb kürzerer Zeitfenster fristgerecht und genau zu arbeiten. „Gerade bei Sammelcontainern wird es sportlich, 24 Stunden vorab sämtliche Waren anzumelden.“ Dafür muss der Importeur die Daten bereits 48 bis 72 Stunden vorher dem Zollagenten oder Carrier liefern.

„Wir übermitteln die Daten direkt an die jeweilige Zollbehörde in Deutschland“, so Thorsten Porath. „Das ist ein Vorteil, da Spediteure die Daten nicht gern aus den Händen geben und so den Weg über den Carrier umgehen können.“ Entscheidend ist, dass die Datenqualität stimmt. Gerade Mengendifferenzen sind tückisch. „Es ist ein beträchtlicher Aufwand, solche Differenzen zu klären“, so der Zollagent. Um von vornherein Unstimmigkeiten auszuschließen, lohnt sich die Zusammenarbeit mit einem Zoll-Spezialisten – spätestens seit Inkrafttreten der neuen Vorabmeldepflicht.

Kurz-Info zu Porath Customs Agents
Die Porath GmbH Customs Agents wurde 1985 in Hamburg gegründet. Heute zählt das Familienunternehmen mit einem Jahresumsatz von 3 Millionen Euro zu den führenden Zollagenturen in Deutschland. Porath beschäftigt am Hauptsitz im Hamburger Freihafen und den Niederlassungen am Flughafen Frankfurt sowie in Bremerhaven insgesamt 30 Mitarbeiter. Sie sorgen für das professionelle Zollmanagement aller Im- und Exporte. Porath übernimmt dabei sämtliche Formalitäten, führt Zollläger und wickelt Veredelungsverfahren ab. Umfassende Zusatzservices wie die gesamte Import-Abwicklung im Outsourcing sowie das Consulting rund um Zoll und Außenhandel runden das Angebot ab. Geschäftsführender Gesellschafter ist Thorsten Porath. Er engagiert sich zudem in verschiedenen Logistikverbänden und ist unter anderem Vorsitzender der Vereinigung Hamburger Zolldeklaranten e.V.

Quelle: Porath GmbH
 

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