Hochgeschwindigkeitszüge fahren per Schiff nach Russland

 
Im Eisenbahnfährhafen Sassnitz/Mukran auf der Insel Rügen wurde gestern der erste von insgesamt acht Hochgeschwindigkeitszügen für die russische Eisenbahngesellschaft RZD verschifft. 

Die Eisenbahnfähre „Vilnius“ befördert den Zug zunächst nach Baltisk. Dort wird er per Fähre weiter in den russischen Ostseehafen Ust Luga gebracht.

Mit dem Transport über die Ostsee hat die Siemens AG, Hersteller der ersten russischen Hochgeschwindigkeitsflotte, mit DB Schenker die Schienengüterverkehrssparte der Deutschen Bahn beauftragt. „Die Verschiffung des ersten russischen Hochgeschwindigkeitszuges ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der langjährigen Partnerschaft zwischen Russland und Siemens. Wir sind stolz darauf, dass Russland mit Siemens-Technik aus Deutschland in den Club der Hochgeschwindigkeitsländer eingetreten ist“, sagte Dr. Hans-Jörg Grundmann, Chef der Mobility Division der Siemens AG.

Sassnitz/Mukran, größter deutscher Eisenbahnfährhafen, verfügt als einziger in Mitteleuropa über Gleise mit der russischen Breitspur von 1520 Millimetern, für die auch der Velaro RUS konzipiert ist. Auch die Fähre ist mit russischer Breitspur ausgelegt. Die Überführung nach Ust-Luga dauert insgesamt rund 50 Stunden. Die Züge rollen anschließend in das rund 150 Kilometer entfernte St. Petersburg.

Die Anlieferung der acht Züge aus dem Siemens-Werk in Krefeld-Uerdingen nach Sassnitz/Mukran muss wegen ihrer überdimensionalen Größe und des breiten Drehgestells per Spezialtransport auf der Straße erfolgen. Im Fährhafen werden die Wagen mit Kränen abgeladen und auf die Gleise gesetzt. Der Zug wird in zwei Teilen parallel in den Frachtraum der Fähre verladen, um das Gewicht von rund 625 Tonnen gleichmäßig zu verteilen. Ein Zug ist 250 Meter lang und bietet Platz für 604 Fahrgäste. Ab Ende 2009 sollen die Züge Moskau und St. Petersburg miteinander verbinden und dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h erreichen. 

Quelle: MyLogistics

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