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Industrie: Österreich braucht mehr Technikabsolventinnen und-absolventen

„Innovation braucht Qualifikation, Grundbildung – vom Kindergarten bis zur Schule – und einen starken Fokus auf die MINT-Fächer, also auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik“, betonte Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), bei einer Pressekonferenz mit Heinz Faßmann, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Mittwoch, anlässlich des 6. „Kindertages der Industrie“ (KIDI), der alljährlich im Wiener Haus der Industrie stattfindet.

Österreich sei ein modernes Innovationsland, das Thema Fachkräftemangel allgegenwärtig und die Sicherstellung des MINT-Nachwuchses daher eine Schicksalsfrage des Standortes. Daher brauche es eine nationale Zielsetzung, die sich dieser Frage annimmt:
„Wollen wir als Land weiter stark auf Innovation und Technologie setzen und den Weg hin zum ‚Innovation Leader‘ beschreiten, dann brauchen wir mittelfristig ein Plus von 20 Prozent bei den Absolventinnen und Absolventen von MINT-Fächern.“ Dafür müssten aber auch politisch die Weichen gestellt werden. „Das bedeutet vor allem den Ausbau jenes Schultyps, um den man uns international beneidet und der zum echten Standortvorteil geworden ist – der HTL. Bei deren Weiterentwicklung müssen wir auch Megatrends wie Digitalisierung und Industrie 4.0 verstärkt berücksichtigen“, stellte der IV-Generalsekretär klar.

Kompetenzen für Elementarbildung im Bildungsressort bündeln.
Die Industrie plädiert insgesamt „für ein attraktives, motivierendes Modell einer neuen Bildungspflicht“. Diese ende nicht durch Absitzen von Schuljahren, sondern durch einen Grundbildungsnachweis als Meilenstein am Ende der Pflichtschulzeit. Der Kindergarten spiele als Teil dieser Bildungspflicht „eine wesentliche Rolle, denn dort wird die Basis für eine solide, zukunftsgerichtete Grundbildung gelegt, die jungen Menschen wesentliche Schlüsselkompetenzen mit auf den weiteren Ausbildungs- und Lebensweg mitgibt“, so Neumayer, der sich daher für „eine Qualitätsoffensive im Bereich der Elementarbildung“ sowie die „Bündelung der dafür notwendigen Kompetenzen im Bildungsressort“ aussprach.

FH-Ausbau, insbesondere im MINT-Bereich sicherstellen.
„Bei der Nachwuchssicherung im MINT-Bereich spielen die Fachhochschulen mit ihrem berufsorientierten Studienangebot für die Unternehmen eine besondere Rolle“, so Neumayer. Eine künftige qualitative und quantitative Stärkung des Fachhochschulsektors in der aktuellen Legislaturperiode sei daher aus IV-Sicht unerlässlich. „Wir brauchen eine Aufstockung auf 60.000 Studienplätze verbunden mit einer gesicherten Finanzierung im künftigen FH-Finanzierungs- und Entwicklungsplan“, so Neumayer. Die IV unterstütze das Vorhaben, den FH-Ausbau weiter voranzutreiben. „Wenn, wie im vorliegenden Entwurf des FH-Finanzierungs- und Entwicklungsplans, der Fokus auf Schwerpunkte wie Digitalisierung & MINT sowie den Ausbau des berufsermöglichenden und dualen Studienangebots gelegt wird, dann werden hiermit die richtigen Prioritäten gesetzt. Nun brauche es eine entsprechende Finanzierungszusage, um den Ausbau realisieren zu können“, so Neumayer abschließend.

Weitere Informationen: www.iv.at/medien

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