Kommentar Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner
BVL/DIW Logistik-Indikator 3. Quartal 2008 Gibt es hinreichende Gründe für verhaltenen Pessimismus? Nein. – Erfahrungsgemäß schlagen Konjunkturschwankungen in der Logistik vergleichsweise gering durch. Im Abschwung entdecken die Unternehmen das Potential der Logistik, um Reserven zu heben, schlanker und schneller zu werden. Im Aufschwung profitiert sie von der Zunahme des Warenaustauschs. Natürlich sitzt der Schock der aktuellen Ölpreisentwicklung tief – trotz eines gewissen Rückgangs in den letzten Wochen – und hat das Kostengefüge vor allem der Logistikdienstleister an vielen Stellen erschüttert. Damit schrumpfen die Erträge. Energieeinsparung mit dem Ziel der Kostensenkung ist folglich eine logische Konsequenz. Der Kostendruck durch den erratischen, in der langfristigen Tendenz steigenden Ölpreis wirkt bei den Logistik-Unternehmen als Katalysator in Sachen Nachhaltigkeit. Effiziente, intelligente Logistik leistet einen Beitrag zu nachhaltigem, umweltverträglichem Wirtschaften. Nicht alles, was sich bisher gerechnet hat, wird sich auch in Zukunft noch rechnen. Es gilt, neue Wege zu gehen. Die konjunkturelle Abkühlung ist ein Risiko, jedoch auch eine Chance für die gestalterische Kraft der Logistik. Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner ist Vorsitzender des Vorstands, Bundesvereinigung Logistik |