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Lagerbestandsführung mit Drohnen

Die Logistikindustrie ist auf ihrem Weg zur digitalen Lageroptimierung offenbar wieder einen Schritt vorangekommen. Mehr als 1.000 Flugstunden im Prototyp-Modus sollen erforderlich gewesen sein, um eine vollautomatisierte Lagerbestandsführung mit Drohnen durchzuführen, ohne dabei den normalen Betriebsablauf durch menschliche Eingriffe zu unterbrechen.

Die wesentlichen Vorteile: Produktivitätsgewinne, die eine Inventarisierung außerhalb der Betriebszeiten ermöglichen, mehr Sicherheit am Arbeitsplatz der Mitarbeiter, die diese mühsamen und oft gefährlichen Aufgaben nicht mehr ausführen müssen, sowie eine größere Zuverlässigkeit Im Lagerbestand. Ende des Jahres soll die industrielle Produktion starten, teilte Hafen Hamburg Marketing mit.

Autonome Technologie.
Die von den Ingenieurteams des Logistikanbieters Geodis und Deltadrone entwickelte Lösung kombiniert einen batteriebetriebenen bodengestützten Roboter mit einer Quadcopter-Drohne mit vier hochauflösenden Kameras. Dieses Set ist mit Indoor-Geoortungstechnologie ausgestattet und funktioniert autonom, während das Lager geschlossen ist. Aus IT-Sicht ermöglicht die Lösung das Erfassen und Versenden von Daten in Echtzeit, die Datenverarbeitung und deren Rückgabe ins Informationssystem des Lagers.

“Plug-and-Play”-Lösung.
In der Prototyping-Phase seien mehrere Tests unter realen Betriebsbedingungen durchgeführt worden, um das System auf die spezifischen Bedingungen in den Lagern auszurichten. Hierzu zählen z. B. schlechte Lichtverhältnisse oder die Auswirkung von Kunststofffolie zum Schutz von Paletten auf die Bilderfassung. Die in den Drohnen integrierten Kameras mussten speziell daraufhin angepasst werden.

Diese Phase endete 2017 mit der Entwicklung einer vollständigen “Plug-and-Play”-Lösung, die den Einsatz von einem Lager in das andere problemlos ermöglichte, ohne dass zuvor wesentliche Anpassungen vorgenommen werden müssten. Die Lösung sei mit allen Warehouse Management Systemen (WMS) kompatibel.

Zunächst exklusiver Einsatz.
Aufgrund der positiven Ergebnisse arbeiten Geodis und Deltadrone nun an einem produktionsreifen System. Ziel sei es, Ende des Jahres mit der industriellen Produktion zu starten. Zunächst werde Geodis diese Lösung exklusiv in seinen eigenen Lagern einsetzen.
js/kk

Quelle und weitere Informationen: www.hafen-hamburg.de

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