Leerfahrtenanteil auch in der Krise auf niedrigem Niveau

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. verweist Presseberichte, nach denen „schätzungsweise 30 Prozent aller Lkw in Europa“ ohne Ladung fahren, ins Reich der "Sagen und Märchen". Zumindest bei deutschen Lkw pendele der Leerkilometer-Anteil im europaweiten Fernverkehr seit Jahren zwischen der 10 und der 11 Prozent-Marke. Dies habe sich auch im Krisenjahr 2009 nicht geändert.

Eine Hochrechnung der Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg für Januar bis November 2009 durch den BGL hat für das Gesamtjahr 2009 einen voraussichtlichen Wert von knapp über 11 Prozent ergeben. „Einen Leerkilometer-Anteil von 30 Prozent kann aufgrund des knallharten europaweiten Wettbewerbs im Straßengüterverkehr kein Transportunternehmen auf Dauer überleben“, so BGL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Karlheinz Schmidt.

Der BGL weist auch darauf hin, dass sich Leerfahrten nicht beliebig vermindern ließen: In Milchtankwagen könne man kein Superbenzin als Rückfracht mitnehmen, ein Müll- und Entsorgungsfahrzeug könne im Grunde genommen überhaupt keine Rückladung aufnehmen – und welche Rückladung sollten Baustellenkipper von der Abraumhalde mitbringen? Außerdem gäbe es das Problem der sog. unpaarigen Verkehre: Nach Berlin würde zum Beispiel dreimal so viel Ladung hineintransportiert wie hinaus – und wo es nichts zu transportieren gäbe, müsse der Lkw nun einmal leer bleiben. Darüber hinaus würde die Fahrt vom Betriebshof des Transportunternehmens zur ersten Ladestelle und auch die Fahrt von der letzten Entladestelle zurück zum Betriebshof zwangsläufig immer eine Leerfahrt sein und bleiben. Insofern sei mit einer Lastkilometerquote von 90 Prozent im Fernverkehr das Ende der Fahnenstange erreicht.

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar