Logistikregionen-Ranking 2009

Beim Ranking der Logistikregionen im Rahmen des monatlich durchgeführten SCI/Logistikbarometers liegt zum ersten Mal in diesem Jahr nicht mehr Hamburg, sondern das Ruhrgebiet an der Spitze – auch die Region Mannheim/Ludwigshafen zieht an Hamburg vorbei.

Nachdem Hamburg bei den über 200 befragten Entscheidern der Logistikbranche viele Jahre im Ansehen an erster Stelle stand, trifft die Krise der Weltwirtschaft diesen Standort in diesem Jahr augenscheinlich besonders hart. Schätzten im vergangenen Jahr noch gut 30 Prozent Hamburg als sehr dynamischen Standort ein, waren das in diesem Jahr nur noch unter 15 Prozent. Zwar verlor auch der Verfolger Ruhrgebiet an Dynamik, jedoch nicht so stark wie Hamburg. Daher ist der Gewinner des Standortrankings in diesem Jahr das Ruhrgebiet vor Mannheim/Ludwigshafen – einem der wenigen Standorte, die sogar noch an Dynamik zulegen konnten. Hamburg liegt damit nur noch auf dem 3. Platz.

Bei Hamburg ist ganz offensichtlich der starke Rückgang des Hafen- und Containergeschäfts Treiber der schlechteren Bewertung durch die Logistiker. Auch ging nach Auskunft von Immobilienunternehmen in den vergangenen Monaten der Markt für Logistikimmobilien beim ehemaligen Wachstumstrendsetter Hamburg zurück. Schätzten 2008 knapp unter 5 Prozent der Befragten Hamburg als schrumpfenden Markt ein, so sind es in diesem Jahr gut 15 Prozent die einen weiteren Rückgang befürchten.

Der diesjährige Erstplazierte – das Ruhrgebiet – hat ebenfalls einen Rückgang in der Dynamik zu verzeichnen. Schätzten 2008 noch gut 25 Prozent den Standort als sehr dynamisch ein, sind es in diesem Jahr nur knapp über 16 Prozent. Damit ist der Einbruch auch dort zu spüren, jedoch nicht so extrem wie in Hamburg. Ein wichtiger Faktor für das bessere Abschneiden des Ruhrgebiets als die anderen Standorte ist insbesondere die nach wie vor starke eigene Wirtschaftkraft dieser Region mit einem großen Absatzmarkt sowie die große Bedeutung der Handelslogistik.

Die absolute Überraschung in diesem Jahr ist der 2. Platz der Region Mannheim/Ludwigshafen. Diese Region konnte somit nicht nur Halle/Leipzig, sondern auch Hamburg überholen. Dabei scheint sich nicht nur die Lagegunst mit den großen Rheinhäfen und der exzellenten Schienenanbindung als auch die starke industrielle Basis sowie die Wirtschaftsstärke des Rhein-Neckar-Raumes auszuzahlen

Ein weiterer Verlierer des Rankings ist Bremen/Bremerhaven, ein Standort der wie Hamburg in den vergangenen Jahren besonders stark vom internationalen Logistikgeschäft profitiert hat. Einen "Absturz" hat Stuttgart hinter sich. Im vergangenen Jahr noch auf Platz 7 im Ranking findet sich Stuttgart in diesem Jahr auf dem letzten Platz wieder. Dabei wird nicht nur die Schwäche der Automobilindustrie in dieser Region, sondern auch die sich verschlechternden Rahmenbedingungen wie fehlende Logistikflächen als Gründe für die abstimmenden Logistiker von Bedeutung sein.

Quelle: MyLogistics

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