Logistikregionen-Ranking 2010

Das diesjährige SCI/Logistikbarometer Standortranking bestätigt den Aufschwung der Logistikbranche und das Anziehen der Weltwirtschaft. Nach einer Umfrage von SCI Verkehr GmbH sind das Ruhrgebiet und Hamburg die mit Abstand dynamischsten deutschen Logistikregionen in 2010. Nach einem Einbruch in 2009 hat Hamburg zwar im Vergleich der Standorte wieder aufgeholt, das Ruhrgebiet verteidigt jedoch seine Spitzenposition. Im europäischen Vergleich liegen die deutschen Spitzenregionen hinter Rotterdam an zweiter und dritter Stelle.

Das SCI/Logistikbarometer-Standortranking 2010 zeigt eine Zweiteilung der deutschen Logistiklandschaft. Hamburg und das Ruhrgebiet sind im August 2010 mit Abstand die dynamischsten deutschen Logistikregionen. Mit einer aktiven Standortpolitik, Ansiedlung von Logistikzentren und Wachstum der Rheinhäfen (insbesondere in Duisburg) hat das Ruhrgebiet seine Stärke als Industrie- und Konsumzentrum im Jahr 2010 weiterhin ausspielen können. Auch der Gewinn des größten Logistikforschungsbudgets in Europa durch das Effizienzcluster Logistik Ruhr trägt sicher zu dieser absoluten Spitzenposition bei. 

Hamburg liegt nunmehr wieder auf dem 2. Platz, nachdem die Stadt als Hafenstandort mit einem extremen Fokus auf Containerverkehr und Außenwirtschaft besonders stark von der Wirtschaftskrise betroffen und 2009 auf den 3. Platz zurückgefallen war. Unter dem Eindruck des gegenwärtigen Aufschwungs hat sich Hamburg jedoch gerade in den vergangenen Monaten mit Logistikansiedlungen und der Gewinnung von neuen Containerverkehren als sehr dynamisch profiliert.

Die Region Stuttgart, die ebenfalls stark von der Automobilkrise betroffen war, konnte sich im Zuge des Aufschwungs im Jahr 2010 auf den 3. Platz positionieren – auch durch die dortigen Aktivitäten von Logistikdienstleistern. Das rasante Wachstum von Mannheim/Ludwigshafen als Logistikstandort scheint dagegen erst einmal gestoppt. Die starke industrielle Basis und die exzellente Verkehrsinfrastruktur sorgen jedoch weiterhin für einen vorderen Platz im Standortranking 2010. Insgesamt zeigt sich die Dynamik der Logistikstandorte durchaus parallel zur Wirtschaftskraft der Regionen. So kamen Regionen mit starker Industrie besser durch die Krise als exportorientierte Standorte, da sie eine wirtschaftliche Stärke aus sich selbst heraus aufweisen konnten.

Auch die europäischen Logistikstandorte haben wieder an Dynamik zugenommen. Dabei wird Rotterdam, das wie in den Vorjahren auf dem 1. Platz liegt, von den befragten Unternehmen als mit Abstand dynamischste Logistikregion angesehen. Dahinter liegen die weiteren ARA-Häfen Antwerpen und Amsterdam. Dieses Ergebnis ist ein starkes Anzeichen für das Wiederanziehen der Weltwirtschaft. Während im vergangenen Jahr Rotterdam nur von 15 Prozent als sehr dynami-sche Logistikregion angesehen wurde, sind dies nunmehr 58 Prozent (nach 40 Prozent im Jahr 2008). Auch die traditionellen Logistikregionen wie Mailand, Wallonie/Limburg oder Venlo konnten sich wieder verbessern. Die osteuropäischen Regionen fielen dagegen im Ranking vergleichsweise zurück. Moskau, das 2009 noch auf dem 2. Platz lag, liegt 2010 auf dem 4. Platz.

Im europäischen Vergleich konnte sich nur Rotterdam vor dem Ruhrgebiet und Hamburg platzieren, Mannheim/Ludwigshafen und Stuttgart liegen im europäischen Mittelfeld. Diese führende Rolle in Europa wird nach Meinung der Logistik auch in Zukunft gehalten werden können. 78 Prozent der befragten Transport- und Logistikunternehmen sehen eine weiterhin dynamische Entwicklung Deutschlands, 13 Prozent schätzen diese sogar als sehr dynamisch ein.

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

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