Mehr Power für Schwergutverladungen im Hamburger Hafen

Der Hamburger Hafen bietet 2018 ein optimiertes Leistungsportfolio in Sachen Schwergutumschlag an. Mit 600 Tonnen ist „Enak“ der stärkste Bergungs- und Schwimmkran in Deutschland. Bisher war das Kraftpaket in Bremerhaven stationiert. Der neue Eigentümer Lührs Schifffahrt GmbH & Co. KG hat den Schwimmkran nach dem Erwerb von der Bugsier Reederei nach Hamburg verlegt.

Der 1967 gebaute und 1993 technisch nachgerüstete, DNV GL-klassifizierte Kran ist 55 Meter lang und 25 Meter breit. Er fährt unter deutscher Flagge und hat in Hamburg im Ellerholzhafen seinen Liegeplatz. Kürzlich kam das Kraftpaket bei einer spektakulären Bergung zum Einsatz: Nachdem im März eine Fußgängerbrücke vor dem Musical-Theater von „König der Löwen“ in die Elbe abgesackt war, hat der „Enak“ die Zugangsbrücke gehoben und zur Reparatur abtransportiert.

Als Universalhafen bietet Hamburg eine breite Dienstleistungspalette für den wasserseitigen Hafenumschlag an. Dazu gehört neben dem Container- und Massengutumschlag auch der konventionelle Stückgutumschlag. Er macht mit einem Volumen von 1,4 Mio. Tonnen zwar nur knapp 1,5 Prozent am Gesamtumschlagvolumen aus, ist wegen seiner Wertschöpfungstiefe und positiven Beschäftigungseffekte aber ein wichtiger Bestandteil im Landungsmix des Hamburger Hafens. Mehrere spezialisierte Multipurpose-Umschlaganlagen im Hamburger Hafen wie Wallmann & Co., C. Steinweg (Süd-West Terminal), Rhenus Midgard oder Unikai Lagerei- und Speditionsgesellschaft sind auf das Handling von Projektladung, Schwergut und überdimensionierter Ladung ausgerichtet. Besonders schwere Stückguter werden zumeist mithilfe bordeigener Kräne oder der landseitigen Krankapazitäten (bis max. 400 Tonnen) bewegt. Zudem stehen in Hamburg die beiden Schwimmkräne HHLA III (bis max. 100 Tonnen) und HHLA IV (bis max. 200 Tonnen) zur Verfügung, die im Tandembetrieb 300 Tonnen heben können. Mit dem „Enak“ ist nun eine noch stärkere Option mit einer Tragfähigkeit von bis zu 600 Tonnen hinzugekommen.

Davon kann auch der Technologiekonzern Siemens profitieren, für den Hamburg der wichtigste Hafen der Nordrange für die Verladung von Energieanlagen wie beispielsweise Gasturbinen aus Berlin oder Transformatoren aus Nürnberg ist. Die größten Transformatoren haben ein Stückgewicht von 550 Tonnen, die mit den bisherigen Krankapazitäten in Hamburg nicht bewegt werden konnten. Mit „Enak“ besteht nun die Option, diese Groß-Transformatoren und auch andere Schwergutladung über Hamburg zu verladen.

www.hafen-hamburg.de

 

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