|

Mehrwert durch Mehrweg – aber richtig

Grundsätzlich gilt es, zwischen Einweg-und Mehrwegverpackung zu unterscheiden. Eine Einwegverpackung dient einmalig dem eigentlichen Produkt als Verpackung oder als Transportmittel. Danach wird sie entsorgt oder –  sofern möglich –  recycelt und erhält eine neue Funktion. Gänzlich anders verhält es sich bei einem Mehrwegbehältnis oder -gebinde. Dieses sollte – wie der Name schon sagt –mindestens 2 Kreisläufe durchleben und nach Möglichkeit noch viel mehr. Die Frage, die sich nun stellt, ist, wie die Kreisläufe verfolgt oder überwacht werden können. Welche Systeme gibt es hierfür?

Die meisten Mehrwehrweggebinde werden von den einzelnen Industrien und Branchen wie ein normaler Karton behandelt. Das heißt, sie werden entweder am Anfang der Kommissionierung oder am Ende zur Verpackung und zum Transport der zu verkaufenden Produkte benutzt. Entlang des Weges der Kommissionierung werden alle Artikel gescannt oder mittels eines Kommissionierscheins abgearbeitet und anschließend in das Mehrweggebinde verbracht. Danach wird es mit einem Adressenetikett versehen und schon kann die bestellte Ware zum Kunden geliefert werden.

Im Sinne des Kunden ist diese Art der Versendung sehr praktisch und gut, da seine Ware geschützt ist, er keinen zusätzlichen Müll durch den Überkarton und seine Produkte gleich bei der Hand hat. Betrachten wir diesen Ablauf aber aus Sicht des Unternehmens,  welches die Ware versand hat, stellt sich die Frage, wie die Mehrwegkiste wieder zurückkommt und vor allem, wer diesen Rücktransport überwacht.

Genau an diesem Punkt setzt die Arbeit von GS1 Austria an. Die Lösung sind eine eindeutige Identifikation der Mehrwegkisten und eindeutige Zuordnung zum Unternehmen. Nur durch diese Kennzeichnung ist eine stabile Rückverfolgbarkeit überhaupt möglich. GS1 bietet hierzu ein weltweit eindeutiges System: Jede Kiste, Palette, Klappbox, Fleischkiste, jeder Rollcontainer, Trolley und Dolly erhält eine weltweit eindeutige Nummer, den sogenannten GRAI (Global Returnable Asset Identifier). Diese Nummer besteht aus einem Application Identifier, dem Company Präfix, dem Behältertyp und der Seriennummer.  Aufgrund dieser Struktur und der Möglichkeit zur Verschlüsselung dieser weltweit eindeutigen Nummer in verschiedenen Symbologien und Technologien sind den Einsatzmöglichkeiten fast keine Grenzen gesetzt. Die möglichen Technologien sind Barcodes und RFID (Radiofrequenzidentifikation). Es können sowohl eindimensionale (1D) wie auch zweidimensionale (2D) Barcodes verwendet werden.

Durch die Kennzeichnung der Mehrweggebinde erhält das Unternehmen die Möglichkeit, die Zyklen zu verfolgen, die Qualität der Gebinde und deren Haltbarkeit zu überprüfen sowie langfristig Geld zu sparen. Aufgrund der eindeutigen Rückverfolgbarkeit und der dadurch notwendigen Lagerhaltung weiß das Unternehmen immer, wo sich welche Kiste und vor allem wie lange schon befindet. Dies schafft einen Mehrwert für das Unternehmen aus der Sicht der Kostenreduktion im Rahmen von Neuanschaffungen und bietet den Mehrwert in Form der verbesserten Kommunikation mit seinen Kunden, da es keine Diskussionen über den Verbleib der Gebinde gibt, sondern eindeutig ist, dass diese bei dem Kunden sind. Ein weiterer Vorteil durch die Nutzung von Mehrweggebinden ist die Reduktion der Abfallmenge und damit eine Einsparung in Form der geringeren ARA Gebühr.

Benutzer des GRAI sind beispielsweise Unternehmen wie DM im Hochregallager, Container Centralen zur Kennzeichnung seiner Trolleys, Europool für die grüne Kiste und Steirerfrucht, um nur ein paar zu nennen. Diese Unternehmen haben den Mehrwert durch Mehrweg erkannt und auch die besonderen Vorteile des GS1 Systems, das mehr ist als nur ein Barcode mit einer Nummer auf einem Produkt.

Quelle: GS1 Austria

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar