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Michael Strebl zu „Black Friday“ in der U-Kommission

Wien Energie-Chef erläuterte Hintergründe zur Handelstätigkeit des Unternehmens – keine Spekulationsgeschäfte – Darlehen wurden vollständig zurückgezahlt.

Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung, hat heute Montag, 16. Jänner 2023, im Rahmen der Untersuchungskommission umfassend Auskunft zu den Handelstätigkeiten von Wien Energie und den Hintergründen des „Black Friday“ im vergangenen August gegeben.

„Wien Energie handelt vorausschauend und langfristig mit Strom und Gas an den Energiebörsen. Diese Geschäfte dienen der Sicherstellung der Energieversorgung unserer Kund*innen, von Wien und darüber hinaus. Wir fahren dabei eine besonders risikoarme und konservative Strategie. Spekulation und Leerverkäufe sind bei Wien Energie durch interne Vorgaben ausdrücklich verboten. Die Einhaltung dieser internen Vorgaben wird strikt kontrolliert. Auch namhafte Expert*innen bestätigen, dass kein spekulatives Handeln vorliegt “, erläutert Michael Strebl die Handelstätigkeit des Unternehmens.

Verwerfungen am Energiemarkt erforderten Krisenmaßnahmen.
Bei Termingeschäften an der Energiebörse werden Sicherheiten – sogenannte „margins“ – hinterlegt. Sie dienen als Garantie sollte ein Geschäft ausfallen. Bei der vereinbarten Durchführung eines Handels fließen die Sicherheiten vollständig zurück. Die Höhe der Sicherheiten orientiert sich immer an den aktuellen Marktpreisen. Im Gegensatz zu direkten Handelsgeschäften („OTC“) besteht damit keinerlei Ausfallsrisiko. Bereits 2021 haben die Verwerfungen an den europäischen Energiemärkten begonnen und wurden vom Angriffskrieg in der Ukraine nochmals massiv verstärkt. In vielen Ländern Europas wurden im Lauf des Jahres Schutzschirme für Energieversorger und Stadtwerke eingerichtet.

„Die sichere Versorgung hat für uns die oberste Priorität. Wir haben frühzeitig eine Taskforce eingesetzt und laufend die aktuelle Lage im Handel beurteilt und Stresstests gemacht. Wir haben auch in Branchengremien über potenzielle Liquiditätsrisiken gesprochen und auf die Notwendigkeit von nationalen Schutzschirmen hingewiesen. Vielleicht waren wir hier nicht nachdrücklich genug. Mitte Juli stand unmittelbar die Gefahr eines absoluten Gas-Lieferstopps im Raum. Wir sind an unseren Eigentümer herangetreten, um die Versorgung Wiens auch im Krisenfall abzusichern“, so Strebl.

Branchenübliches Risikomanagement.
Am 26.8. kam es dann zum vielzitierten „Black Friday“. Der Strompreis schoss auf Rekordhöhen, der Gaspreis entwickelte sich weniger stark. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Konstellation lag bei weniger als 0,001 Prozent und damit außerhalb jedes Szenarios. Unabhängige Gutachten bestätigen, dass das Risikomanagement von Wien Energie branchenüblich durchgeführt wurde und diese Marktentwicklung des 26.8. nicht vorhersehbar war. Um die Liquidität auch bei einer weiteren Extrementwicklung in der Folgewoche sicherzustellen, wurden die Bundesmittel beantragt. Bis heute musste das Darlehen des Bundes nicht verwendet werden, die Mittel der Stadt Wien wurden bereits im Dezember vollständig zurückgezahlt. Die europäischen Energiemärkte haben sich aktuell etwas beruhigt. 

Rückfragehinweis:

Astrid Salmhofer
Leitung Kommunikationsmanagement Wien Energie
Telefon: 0664/625 7050
E-Mail: astrid.salmhofer@wienenergie.at

 

Quelle: APA/OTS

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