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Mit Gatewayverkehren Kosten und Nutzen optimieren

Unzählige Waren strömen aus Asien nach Europa. Daher hat sich der international tätige Logistikdienstleister Logwin etwas Besonderes einfallen lassen: die Gateway-Verkehre. Intelligente Bündelungen versprechen kalkulierbare Laufzeiten, höhere Frequenzen, günstigere Tarife und simpleres Handling.

Ein typisches Beispiel für ein asiatisches Produkt, das in großer Zahl in Europa nachgefragt wird, sind Speicherkarten. Angenommen, ein Ukrainischer Computerhändler aus Kiew benötigt eine größere Anzahl von Speicherkarten eines chinesischen Produzenten mit Sitz in Shanghai, weil eine Sonderaktion bevorsteht und er das Lager auffüllen möchte. Nun muss er lediglich Logwin kontaktieren, und rund fünf Tage später kann er die Lieferung in Empfang nehmen. Von all den kleinen Zwischenschritten, bis es soweit ist, bekommt der Empfänger gar nichts mit. Doch was passiert hinter den Kulissen?

Kaum beauftragt, kontaktiert Logwin den Produzenten und arrangiert umgehend den Transport der benötigten Menge an Speicherkarten von Asien nach Osteuropa. Die Logwin-Niederlassung in Shanghai bucht die verfügbaren Karten auf den Direktflug Shanghai – Wien und verlädt sie wohlverpackt gebündelt mit den Produkten anderer Versender für verschiedene Empfänger in Europa in eine Unit Load Device (ULD). Nach rund 24 Stunden landet die Maschine bereits in Wien, wo Logwin die einzelnen Waren nach Empfänger aufteilt und sich um die Importverzollung kümmert. Jetzt kontaktiert Logwin den Endempfänger, damit dieser beim ukrainischen Zoll die PP-Nummer (Vordeklaration) beantragt und bekanntgibt, damit sie auf den Transportdokumenten vermerkt werden kann. Dieser Prozess dauert mindestens 24 Stunden, dann ist es endlich soweit: Der LKW rollt mit den Speicherkarten von Wien nach Kiew, wofür er etwa zwei Tage braucht. Endziel erreicht, Übergabe an den Computerhändler. Bei solch zeitsensiblen Situationen verbindet Logwin Asien und Europa per Luftweg, denn wären die Karten per Schiff gereist, hätten sie etwa 34 bis 39 Tage länger gebraucht. Muss es jedoch nicht gar so schnell gehen, sind die Seefrachtgateways eine gute Alternative.

Was ist Gateway?
Wie schon der Name vermuten lässt, handelt es sich bei diesem Transport-Prinzip auf der Strecke Asien – Europa um eine Schnittstelle, an der Sammelcontainer oder ULDs bereits in Asien entsprechend der Enddestination beladen werden. „Der Vorteil dabei ist, dass Entladung und Warenumschlag im Ankunftshafen oder Flughafen entfallen, so werden Zeit und Kosten eingespart“, verrät Helmut Kaspsers, COO Geschäftsfeld Air + Ocean bei Logwin. Die Verteilung erfolgt über ausgewählte regionalen Distributionszentren der rund 170 Logwin-Niederlassungen in Europa.

32 Stationen
Für diesen Dienst stehen in Asien und Europa insgesamt 32 Gateway-Stationen zur Verfügung: In Bangkok, Guangzhou, Haiphong, Ho-Chi-Minh, Hong Kong, Jakarta, Kaohsiung, Keelung, Manila, Mumbai, Ningbo, Pusan, Shanghai, Shenzhen, Singapur und Xiamen sowie in Aschaffenburg, Basel, Berlin, Budapest, Linz, London, Madrid, Mailand, Mönchengladbach, Nürnberg, Paris, Prag, Salzburg, Stuttgart, Warschau und Wien. „Durch die Bündelung erzielen wir nicht nur bessere Frequenzen und Frachtraten, wir können auch fixe Abfahrts- und Laufzeiten garantieren“, nennt Kaspers weitere Pluspunkte. Prinzipiell kann man jegliche Güter so transportieren, ausgenommen sind nur Kühlware und Wertsendungen.

Die Gateways in Wien und Linz

Der Flughafen Wien ist der klassische Airfreight-Importgateway, durch die gute geographische Lage und die Autobahnanbindung gilt die Bundeshauptstadt schon länger als Tor zum Osten. 750 LKW stehen hier für Logwin in den Startlöchern zur termingerechten Auslieferung. „Die Importverzollung funktioniert hier rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche, an 365 Tagen im Jahr“, ist Kaspers begeistert. Allerdings kann hier nur die Transitverzollung vollzogen werden, die Endverzollung erfolgt immer im Empfangsland. Innerhalb der EU hingegen ist die Fiskalverzollung (Endverzollung) bereits in Wien möglich. Ein vierköpfiges Import-Team kümmert sich in seinem Büro direkt am Flughafen um die reibungslose Abwicklung der Verkehre. In Linz wiederum befindet sich das Logwin Seafreight-Importgateway. Drei Logwin-Mitarbeiter wickeln im dort ansässigen Kompetenzzentrum die Seefracht Importe inklusive der Verzollung ab. „Wir bieten einen wöchentlichen LCL-Service von Asien nach Europa, wobei es eine Direktanbindung von Hong Kong und Shanghai nach Österreich gibt“, erzählt Kaspers. Doch egal ob nun per Schiff oder Flugzeug, getreu dem Motto „gemeinsam statt einsam“ können Kunden durch diese Sammelverkehre Zeit und Geld sparen, und darauf kommt es letztendlich an.  (AT)
 

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