Mit Psycho-Tricks die Leistung steigern


Mitarbeitergespräche sollten auch Privates zum Thema haben 

Ohne Psychologie kommen Führungskräfte nicht aus: Nur wer seine Mitarbeiter aktiv fördert und ihnen Verantwortung überträgt, macht sie stressresistent.

Gereizte Stimmung im Betrieb, allgemeiner Leistungsabfall, die Zahl der Krankmeldungen steigt – kommt Ihnen das bekannt vor? Die psychische Belastung am Arbeitsplatz nimmt zu. „Die Anforderungen am Arbeitsmarkt haben sich in den letzten 15 Jahren geändert. Mehr Arbeit muss in kürzerer Zeit bewältigt werden. Die Psyche der Mitarbeiter leidet darunter“, sagt Michael Lenert, Arbeitspsychologe der Wiener Arbeiterkammer. Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen und Burnout-Syndrom sind die Folge. Zwei Millionen Krankenstandstage pro Jahr sind in Österreich auf psychische Erkrankungen zurückzuführen.

Hilfe von Medizinern

Professionelle Hilfe wird von Arbeitsmedizinern und Unternehmensberatern angeboten. Motivations- und Belastungstests sowie Mitarbeiterbefragungen helfen. „Oft handelt es sich um Organisationsfragen. Wenn man Arbeitsabläufe durchforstet, findet man schnell Stressfallen“, sagt Helmut Graf, Chef der Beratungsfirma logo consult. „Kleine Änderungen im Arbeitsprozess können stressmindernd wirken.“

Nicht zu vergessen ist das Gespräch, denn eine gute Kommunikationsbasis ist die Grundlage jedes positiven Arbeitsklimas. „Arbeitergeber sollten ehrliches Interesse für ihre Mitarbeiter zeigen und ein regelmässiges Gespräch suchen. Dabei muss es Raum für private Inhalte geben“, sagt Lenert. Private Probleme korrelieren vielfach mit beruflichen. Im persönlichen Kontakt mit Teams oder mit einzelnen Personen wird Vertrauen geschaffen.

Die Persönlichkeit der Mitarbeiter ist bei der Stressbewältigung von besonderer Bedeutung. Mangelt es ihnen an Selbtbewusstsein, steigt die Angst vor Arbeitsaufgaben und dem Verlust des Arbeitsplatzes. Hilfreich sind entsprechende Weiterbildungsangebote. Die Mitarbeiter fühlen sich geschätzt. Ihre Fähigkeiten werden trainiert und erweitert. „Selbstkompetente Mitarbeiter treten selbstbewusster auf, haben weniger Angst und tragen mehr Verantwortung“, sagt Helmut Graf. „Das gilt speziell für Führungskräfte. Vielen Managern fehlt die Selbstreflexion. Sie bemerken nicht, dass sie überlastet sind.“

Eigenverantwortung und Entscheidungskraft wird von den Mitarbeitern der High- Tech-Firma Wild Austria täglich eingefordert. „Wir haben Selbst- und Sozialkompetenz unserer Mitarbeiter mit Hilfe von Arbeitspsychologen aktiv gefördert“, sagt Ferdinand Hassler, Personalentwickler von Wild. „Die Kommunikation hat sich verbessert. Die Teams sprechen sich ab, arbeiten flexibler und konzentrierter. Probleme werden sachlich und ohne Emotion besprochen“, so Hassler.

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