Nach erneuter Schussattacke: Automobillogistiker hoffen auf rasche Aufklärung

Nach der erneuten Schussattacke auf der Autobahn A 3 bei Würzburg, bei der am Dienstag vergangener Woche eine Autofahrerin erheblich verletzt wurde, fordert der Verein Automobillogistik im BSL e.V. (AML) eine rasche Aufklärung der mysteriösen Anschlagserie. "Die Qualität der Schussattacken hat damit eine neue Dimension erreicht und macht es unserer Ansicht nach erforderlich, dass alles unternommen wird, um dem oder den Tätern ihr völlig verantwortungsloses und gemeingefährliches Handwerk zu legen", so Konrad Lehner, Vorsitzender des AML.

Die Mitglieder des Vereins sind seit Mitte letzten Jahres in 250 Fällen von den Anschlägen betroffen. "Neben den Schäden der transportierten Autos ist es vor allem die Sorge um die übrigen Verkehrsteilnehmer und unsere Mitarbeiter, die uns in Atem hält", so Lehner. "Bislang hatten wir es nur mit Sachbeschädigung zu tun. Jetzt handelt es sich aber um eine versuchte Tötung. Wir begrüßen es daher außerordentlich, dass die Würzburger Staatsanwaltschaft nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat und eine entsprechende Sonderkommission gebildet wurde."

Kurz vor dem Zwischenfall auf der A 3 hatte sich der AML auf seiner Mitgliederversammlung am 6. November 2009 in Berlin noch von einem Vertreter des BKA über den Stand der Ermittlungen aufklären lassen. Dabei hatte der AML den Behörden seine volle Unterstützung zugesagt. Des Weiteren setzt der Verband auf die Kooperation mit allen Beteiligten, wie Herstellern, Importeuren und Versicherern.

Das Bundeskriminalamt teilt dazu mit: Seit Juli 2008 werden in Deutschland und dem europäischen Ausland zunehmend Schussbeschädigungen an Neuwagen festgestellt, die auf Autotransportern befördert werden. Anfang August hat das Bundeskriminalamt im Rahmen seiner Zentralstellenfunktion die nationale und internationale Koordination und Auswertung zur Bekämpfung des Phänomens "Schüsse auf die Ladung von Autotransportern" übernommen. Von den Schussbeschädigungen betroffen sind ausschließlich Neufahrzeuge; eine Präferenz hinsichtlich bestimmter Fahrzeughersteller, -typen oder -klassen ist nicht erkennbar. Neben dem materiellen Schaden stellen die Schüsse für den fließenden Verkehr und die Fahrer der Autotransporter eine erhebliche Gefahr dar.

Die Speditionsverbände und -unternehmer haben ihre Fahrer aufgefordert, häufiger und intensiver die Ladung zu kontrollieren. Durch diese Kooperation konnten bereits Schwerpunktstrecken identifiziert werden; betroffen sind unter anderem die A4, die A61, die A3, die A5 sowie die A8 um das Autobahnkreuz Stuttgart.
 
Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

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