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Neustart in der Paketzustellung

Eine global harmonisierte Intralogistik und Bestandsverwaltung erfindet die B2C-Zustellung neu. Daten, die Waren für die Online-Präsentation repräsentieren, wurden weltweit harmonisiert.

Beitrag: Walter Trezek

Der digitale Handel steht vor einem globalen Neustart. Warendaten für die Online-Präsentation auf elektronischen Schnittstellen (Marktplätzen) wurden weltweit harmonisiert. Dies wird die Bestandsverwaltung verbessern, die Effizienz steigern und dazu beitragen, die Erwartungen der Endverbraucher zu erfüllen. Während Fulfillment-Hubs traditionell als Vermittler zwischen Herstellern oder Marken fungierten, entfällt durch die globale Harmonisierung möglicherweise die Notwendigkeit von Vermittlern.

Marken und Hersteller verbinden sich direkt mit Endverbrauchern

Führende Marken und Hersteller wissen, dass in einer vollständig harmonisierten und integrierten Lieferkette die digitale Präsentation von Waren eine Voraussetzung für die direkte Verbindung zum Endverbraucher ist. Die Vereinten Nationen legen handelsbezogene Datenstandards fest, während der Weltpostverein und die Weltzollorganisation Standards für den elektronischen Datenaustausch implementieren, um den Informationsfluss zu grenzüberschreitenden Postsendungen vor dem Versand oder Transport zu erleichtern.

Regionale Organisationen wie die Europäische Union sind diesem Beispiel gefolgt und haben neue Rahmengesetze zu Zoll, Einfuhrzöllen, Transportsicherheit, Produktsicherheit und Nachhaltigkeit eingeführt. Es liegt nun an den Wirtschaftsbeteiligten, Datenspezifikationen zu entwickeln oder zu überarbeiten, die Umsetzung durchzusetzen oder Anpassungen durch delegierte Rechtsakte zu übernehmen.

Die Intralogistik nutzt weltweit harmonisierte Daten zu Gütern und Waren

Die Harmonisierung der Daten, die Waren und Güter an der Quelle beschreiben, einschließlich produktsicherheitsrelevanter Informationen wie Konformitätszertifikate und Konformitätserklärungen für alle oder bestimmte Märkte, hebt die Intralogistik auf ein neues Niveau. Daten, die auf Artikelebene für jede Art von Waren verfügbar und weltweit abrufbar sind, rücken die Marke oder den Hersteller in den Mittelpunkt des
Verkaufsprozesses.

Der Wendepunkt ist erreicht – 2/3 aller Lager sind miteinander verbunden

Heutzutage sind fast zwei Drittel der gesamten Lagerinfrastruktur miteinander digital vernetzt. Durch die Anbindung internationaler Warenlager an Fracht- und Transportnetzwerke, die Sicherung des Datenaustauschs auf der Ebene einzelner Post-/Expresssendungen und die Sicherstellung der Einhaltung von Zoll- und Importbestimmungen, sowohl beim Export als auch beim Import, entsteht eine harmonisierte globale Lieferinfrastruktur für B2C-Lieferungen.

Datenzentrierte, universelle Bereitstellung von Einzelhandelslieferungen

Gleichzeitig durchläuft der analoge Postuniversaldienst des Weltpostvereins einen digitalen Neustart. Das Ergebnis wird eine datenzentrierte Darstellung und Zustellung von Warenlieferungen sein, die es Endverbrauchern ermöglicht, Waren überall und jederzeit von jeder Marke und jedem Hersteller zu kaufen – freilich unter zunehmender Ausschaltung der heute noch eingebundenen Mittlerstrukturen und den damit verbundenen Kosten, die bis zu 40% des Endkonsumentenpreises ausmachen. Als Mitglied des Consultative Committees des
Weltpostvereins haben die Mitglieder der logistic-natives e.V. die Möglichkeit, den Markt aktiv zu gestalten. Wer daran Interesse hat, meldet sich bei florian.seikel@logistic-natives.com.

LOGISTIK express Journal 1/2024, Handel & Distanzhandel

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