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Österreich forciert Binnenschifffahrts-Ausbildung

Österreich will in den Bildungseinrichtungen das Bewusstsein für die Binnenschifffahrt fördern und künftig die Auszubildenden mit anwendungsorientierten Ausbildungsmaterialien bedienen. Redaktion: Logistik express

Aus diesem Grund wurde das Projekt REWWay als Teil des Österreichischen Nationalen Aktionsplans für die Binnenschifffahrt (NAP) gestartet, an dem die österreichische Wasserstraßengesellschaft via donau gemeinsam mit dem Logistikum Steyr derzeit mit Hochdruck arbeitet. REWWay steht für Research & Education in Inland Waterway Logistics und hat zum Ziel, alle mit Logistik und Binnenschifffahrt in Berührung kommende sekundäre und tertiäre Bildungseinrichtungen in Österreich von den Universitäten bis zu den Berufsschulen mit qualifiziertem Lehrmaterial zu bedienen, erklärt Lisa-Maria Putz, die am Logistikum Steyr für REWWay zuständige wissenschaftliche Mitarbeiterin.

Faktum ist, dass derzeit in den Bildungseinrichtungen das Thema Güterschifffahrt und Donau didaktisch unbelichtet ist und der Nachwuchs nicht zuletzt wegen fehlenden Lehrmaterials zu wenig Wissen und Informationen über die Binnenschifffahrt und deren wichtige Rolle in Logistikketten vermittelt bekommt, ergänzt FH-Professor Oliver Schauer vom Logistikum Steyr im Gespräch mit der Zeitung Binnenschifffahrt: „Wir müssen Binnenschifffahrtsthemen in die Lehrpläne integrieren und am Logistikum Steyr eine Forschungs- und Lehrzelle aufbauen.“

Im ersten Schritt wurden bei den Stakeholdern die Bedürfnisse nach Lehrmaterialien abgefragt. Der Tenor dabei: Wenn gutes Lehrmaterial vorhanden ist, gibt es eine große Bereitschaft, Schüler, Studenten, Azubis vertieft über Binnenschifffahrt zu unterrichten. Dazu braucht es aber nicht nur Filme, Skripten oder Lehrbücher, sondern auch Case Studies, Fach-Exkursionen zu den Plätzen des Geschehens, Fachvortragende aus der Praxis und per Saldo eine enge Vernetzung mit der Verkehrswirtschaft, um die Binnenschifffahrt stärker in das Bewusstsein der Logistiker von morgen zu bringen. Die Akteure im Dreieck Lehre, Wirtschaft und Forschung sollen zusammenwirken, um die Binnenschifffahrt in der Logistik- und Weiterbildung zur Steigerung der Akzeptanz der Donau als Transportmittel zu heben. In den nächsten Monaten wollen Schauer und Putz von den Besten lernen und so beispielsweise die Duisburger Hafengruppe sowie die Universitäten Duisburg und Schweinfurt-Würzburg oder STC in Rotterdam besuchen und sehen, wie an diesen Bildungseinrichtungen das Thema Binnenschifffahrt didaktisch vermittelt wird. Bis 2015 will man das Projekt abschließen und „auf dem education highway Lehrmaterialien distribuieren“, sagt Schauer. Das Logistikum Steyr als Teil der Fachhochschule Steyr gilt als eines der führenden Ausbildungszentren für die Logistik-Ausbildung in Österreich. Rund 100 Professoren, Lektoren und wissenschaftliche Mitarbeiter kümmern sich um die Ausbildung von 300 Studierenden. (LE)

Quelle: LOGISTIK express Fachzeitschrift 2/2013

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