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PVC-Recycling auf Rekordniveau

VinylPlus, das Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Industrie, verzeichnete im letzten Jahr einen Recycling-Rekord von 362.076 Tonnen PVC. Damit liegt die Industrie auf gutem Kurs, ihr ambitioniertes Ziel von 800.000 Tonnen Recyclat pro Jahr bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Eine neue Definition gibt es übrigens auch. Text: Angelika Mader, API PVC- und Umweltberatung GmbH

Die Definition fur „recycliertes PVC“ wurde aktualisiert. Sie umfasst neben post-consumer PVC auch bestimmte Arten von post-industrial PVC sowie einige der innerhalb der EU regulierten Abfallstrome. VinylPlus, das Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Industrie, verzeichnete im letzten Jahr einen Recycling-Rekord von 362.076 Tonnen PVC. Damit liegt die Industrie auf gutem Kurs, ihr ambitioniertes Ziel von 800.000 Tonnen Recyclat pro Jahr bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Die zugrundeliegende Definition für „recycliertes PVC“ wurde aktualisiert. Sie umfasst neben post-consumer PVC auch bestimmte Arten von post-industrial PVC sowie einige der innerhalb der EU regulierten Abfallströme.

Neue Technologien, um schwierig zu verarbeitendes Alt-PVC zu recyclieren, werden derzeit evaluiert. Gleichzeitig wurden bedeutende Anstrengungen unternommen, um das Problem der „legacy additives“ aufzugreifen, das aus geänderten Rahmenbedingungen für zulassungspflichtige Chemikalien im recyclierten PVC resultiert.

Die Ergebnisse für 2012 wurden auf dem Nachhaltigskeitsforum für PVC in Istanbul präsentiert. Mit Bezug auf Aussagen von EU Umweltkommissar sagte Filipe Constant, Chairman von VinylPlus, die Industrie „entwickelt sich tatsächlich von einem Modell des Ressourcen-Verbrauchs, das dem linearen Muster nehmen-machen-verwenden-wegwerfen folgte, zu einem echten Kreislaufmodell, das end-of-life Materialien wieder in die Produktionskette eingliedert und so den inhärenten Mehrwert von PVC – Langlebigkeit und Vielseitigkeit – erhöht.“ 2012 verzeichnete VinylPlus im 5-Jahresvergleich (2007) in den Staaten der EU-27 eine Reduktion von 76,3 % bei der Verwendung von Blei. Bis Ende des Jahres 2015 wird Blei vollständig ersetzt sein.

Der aktuelle Audit über die Einhaltung der „PVC Industriechartas“ ergab eine nahezu vollständige Erfüllung von 96 %. Mehrere VinylPlus Arbeitsgruppen sind dabei zu untersuchen, wie erneuerbare Energien und Rohstoffe in den Produktionsprozess einzugliedern sind, wie Additive nachhaltig verwendet werden und der ökologische Fußabdruck der PVC-Produktion umfassend zu erheben ist. In Zusammenarbeit mit „The Natural Step“, einer NGO, die VinylPlus beratend unterstützt, und BRE, dem Britischen Expertengremium für Zertifizierungen, wurde ein Konzept für ein VinylPlus Produktlabel entwickelt.

„Es ist ziemlich beeindruckend zu sehen, wie eine dermaßen dynamische Wertschöpfungskette zusammenarbeitet, um die gesamte Industrie und ihre Produkte nachhaltiger zu machen“, kommentierte Reha Gür, Vizepräsident des Verbands der türkischen Kunststoffwirtschaft PAGDER. „Gerade jetzt, wo ein Großteil Europas und der Welt schwierige wirtschaftliche Zeiten erlebt, ist das umso mehr zu bewundern. Es ist uns eine Ehre, das Nachhaltigkeitsforum für PVC als Gastgeber in Istanbul zu beherbergen, und wir hoffen, dass die Arbeit von VinylPlus die großen und kleinen PVC-Produzenten unseres Landes inspiriert, einen Schritt näher an die Prinzipien und Ziele des Programmes heranzurücken.“ Ein wichtiger Fokus von VinylPlus ist die Förderung des „Bewusstseins für Nachhaltigkeit“. In dieser Hinsicht wurde letztes Jahr eine Reihe von Kommunikationsprojekten unterstützt, um die Botschaften der freiwilligen Selbstverpflichtung entlang der Wertschöpfungskette zu untermauern. VinylPlus engagierte sich weiters in externen Debatten inklusive „Rio+20“, der Konferenz der Vereinten Nationen zur Nachhaltigen Entwicklung. Die freiwillige Selbstverpflichtung von VinylPlus wurde ins offizielle „registry of committments“ von Rio+20 aufgenommen.

Tomas Anker Christensen, Senior Advisor für Partnerschaften im Büro der Vereinten Nationen, bemerkte im Rahmen seiner Ansprache auf dem Forum in Istanbul: „Partnerschaften sind der Schlüssel zur Erreichung vereinbarter Entwicklungsziele inklusive nachhaltiger Entwicklung. VinylPlus ist eine erfolgreiche Initiative und wir sind gespannt zu sehen, wie ambitioniert die Europäische Industrie auf konkrete Herausforderungen reagiert. Die Industrie muss eine kritische Rolle spielen, indem sie Veränderung forciert, die Wirtschaft „grüner“ macht und weltweit nachhaltigen Fortschritt ansteuert.“ (LE)

Quelle: LOGISTIK express Fachzeitschrift 2/2013

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