Russian Railways will Gütertransporte nach China massiv steigern

Der Präsident der Russischen Eisenbahnen AG (Russian Railways), Wladimir Jakunin, hat am Mittwoch in Moskau an einer Plenarsitzung des 5. Russisch-Chinesischen Wirtschaftsforums teilgenommen. Nach Einschätzung des russischen Bahnchefs könnte der Umfang direkter Gütertransporte nach China in den kommenden zehn Jahren um 50 bis 100 Prozent zunehmen. 

Jakunin stellte fest, dass ein großer Anteil der Güterbeförderung zwischen Russland und China auf die Bahn entfällt. Zwischen Januar und Oktober 2010 seien die Gütertransporte zwischen den beiden Ländern um 33 Prozent auf 53 Millionen Tonnen gestiegen. 

Obwohl es sich überwiegend (93,9 Prozent) um den Export von Öl, Holz, Chemieerzeugnissen und Mineraldünger handele, habe auch der Transport von aus China importierten Maschinen und anderen technischen Anlagen zugenommen, so der Präsident des russischen Bahnkonzerns. 

"Russian Railways legt großen Wert auf die Transportversorgung und den Ausbau der logistischen Infrastruktur (Terminals usw.) in den wichtigsten Richtungen des russisch-chinesischen Bahnverkehrs", betonte Jakunin. 

In Übereinstimmung mit den von der russischen Regierung gestellten Aufgaben baut Russian Railways die Bahninfrastruktur in Sibirien und im Fernen Osten Russlands aus. Allein im vergangenen Jahr wurden für die Entwicklung der Bahninfrastruktur im Fernen Osten mehr als zwölf Milliarden Rubel (1 Euro= ca. 42 Rubel) ausgegeben. Im laufenden Jahr sind dafür zusätzlich etwa 13 Milliarden Rubel vorgesehen. 

Für dieses Jahr wird eine massive (um etwa 50 Prozent) Zunahme des Containertransports per Schiene zwischen Russland und China sowie der Transitbeförderung von China nach Europa erwartet. Um die Kooperation in dieser Richtung zu vertiefen, hat Russian Railways mehrere Vereinbarungen mit chinesischen und deutschen Partnern über die Gründung eines Joint Ventures getroffen, das sich mit der Containerbeförderung befassen wird. Von der russischen Seite wird sich die Bahntochter TransContainer daran beteiligen. 

Laut einem bis 2018 laufenden Kooperationsprogramm zwischen den Regionen im Fernen Osten und in Ostsibirien einerseits und den Regionen im Nordwesten der Volksrepublik China andererseits beteiligt sich Russian Railways an einem Projekt zur Errichtung eines Grenzübergangs zwischen Russland und China. 

Dieses Projekt sieht den gleichzeitigen Bau eines Streckenabschnitts zwischen der Stadt Leninsk und der Staatsgrenze zu China und einer Brücke über den Fluss Amur zwischen Nischneleninskoje (Russland) und Tongjiang (China) sowie den Umbau der Strecke zwischen Birobidschan und Leninsk vor. 

Das Projekt wird mittels staatlich-privater Partnerschaft umgesetzt und ist unmittelbar mit dem Aufbau eines Clusters in der Bergbauindustrie im Amur-Gebiet verbunden. Bis 2020 sollen im Rahmen des Projekts jedes Jahr schätzungsweise 20 Millionen Tonnen Eisenerz und andere Rohstoffe nach China transportiert werden. 

Zu den aussichtsreichen Richtungen des Kooperationsausbaus gehört die Containerbeförderung aus den nordöstlichen Provinzen Chinas, die keinen Zugang zum Meer haben, durch russische Pazifik-Häfen in die südlichen Regionen Chinas, nach Japan, Südkorea und in andere Länder

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

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