Schiene treibt das Wachstum der bayernhafen Gruppe an
„Im laufenden Jahr werden auch wir die konjunkturbedingte Wachstumsdelle in der Logistik spüren“, prognostiziert Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der Bayernhafen GmbH & Co. KG: „Der aktuelle Dämpfer wird aber nicht dazu führen, dass Infrastrukturvorhaben in unseren Binnenhäfen zurückgestellt werden.“ Für das laufende Jahr kündigt Zimmermann deshalb Investitionen in Höhe von 14 Millionen Euro an – etwa zwei Millionen Euro mehr als 2008. „Gerade jetzt ist es wichtig, den Blick für notwendige und effiziente Investitionen zu schärfen“, sagt Zimmermann. Um im bayernhafen Nürnberg 52 Hektar weiterer Ansiedlungsflächen erstmalig vermarkten zu können, wendet die bayernhafen Gruppe für Erschließungsarbeiten und Auffüllungen 4,3 Millionen Euro auf – der größte Einzelposten im laufenden Jahr. Zudem wird die dortige Eisenbahninfrastruktur weiter verbessert: 2,4 Millionen Euro fließen in den Ausbau und die Elektrifizierung der Hafenbahnanlagen. Ohne Traktionswechsel sollen Güterzüge künftig auch direkt in den bayernhafen Regensburg einrollen: Für die Elektrifizierung der Zufahrt zum Hafen und eines Teils des Hafenbahnhofs sind Ausgaben von 1,2 Millionen Euro eingeplant. Auf diesem Weg soll die intelligente Vernetzung von Binnenschiff, Bahn und Lkw forciert werden. Alle drei Verkehrsträger beendeten das vergangene Jahr im Plus. Wachstumsmotor war dabei erneut die Bahn. Auf der Schiene hat sich der Umschlag um 15,8 Prozent auf 5,6 Millionen Tonnen erhöht. Stark zugelegt hat nach einem Rückgang im Jahr 2007 die Verkehrsleistung des Binnenschiffs. Hier stieg der Güterumschlag auf 4,6 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Plus von 9,4 Prozent. Beim Lkw nahm der Umschlag um 3,1 Prozent auf 17,9 Millionen Tonnen zu. Vernetzung der Verkehrsträger wird vorangetrieben „Durch unsere maßgeschneiderten Terminalleistungen mit hoher Flexibilität und Qualität sind wir noch tiefer in der Wertschöpfungskette verankert“, erläutert Joachim Zimmermann. Zudem hält die Hafengruppe 25 Prozent an der TriCon Container-Terminal Nürnberg GmbH. Im bayernhafen Nürnberg wird TriCon ab dem Fahrplanwechsel 2009/2010 das zweite Modul der KV-Anlage betreiben, das derzeit von der DB Netz AG gebaut wird. Untereinander und europaweit haben die sechs Standorte der bayernhafen Gruppe durch neue Containerzugverbindungen intermodale Transportketten geknüpft. „Die internationale Vernetzung der Häfen leistet einen weiteren wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Wachstum“, bilanziert Zimmermann. Damit sieht er die bayernhafen Gruppe gut gerüstet, wenn die Konjunktur wieder anzieht und das Güteraufkommen das Niveau der vergangenen Jahre übertreffen wird. Namhafte Unternehmen haben sich neu angesiedelt Bei der Entwicklung neuer Flächen achtet die bayernhafen Gruppe auf Nachhaltigkeit: Von den 340.000 Quadratmetern neu vermieteter Areale sind rund 17 Prozent Flächen, die revitalisiert wurden. „Wir dehnen uns nicht maßlos Richtung grüner Wiese aus, sondern nutzen bestehende Flächen“, erläutert Joachim Zimmermann. Ein Beispiel dafür sei die Zellner Recycling GmbH im bayernhafen Regensburg. Auf einem ehemaligen Werftgelände werden von dem Entsorgungsfachbetrieb Papier und Kunststoffe sortiert, vorbehandelt und recycelt. Schienenverkehrsboom in Aschaffenburg … Stark gestiegen ist der Lkw-Anteil: Insgesamt wurden 2,2 Millionen Tonnen bewegt. Gegenüber 2007 entspricht das einem Wachstum von 13,9 Prozent. Ein vor Ort ansässiger Logistikdienstleister hatte seine Transporte vom Containerlinienschiff auf die Straße verlagert. Anfang Februar 2009 wurde dieser Lkw-Ersatzverkehr zurück auf das Schiff umgestellt. … und im bayernhafen Regensburg Insgesamt belief sich die im bayernhafen Regensburg umgeschlagene Gütermenge auf 7,7 Millionen Tonnen – plus fünf Prozent. Im Schiffsgüterverkehr konnte die Position als wichtigster Umschlagstandort im Freistaat untermauert werden. Bei der Umschlagmenge gab es ein Wachstum in Höhe von zehn Prozent auf 2,5 Millionen Tonnen. Als Spezialist für Großraum- und Schwergutumschläge nimmt der bayernhafen Regensburg eine immer wichtigere Rolle ein. Trafos, Maschinen oder Teile von Anlagen werden dort vom Lkw oder von der Bahn auf das Binnenschiff umgeschlagen und nach Südosteuropa oder Richtung Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam (ARA-Häfen) verschifft. Mit 440 Tonnen war ein Trafo, der per Bahn aus Landshut angeliefert wurde und per Schiff zu einem Kraftwerk an der Weser weiterbefördert wurde, im vergangenen Jahr das absolute Schwergewicht. Deutliche Zuwächse bei Schiff und Bahn in Nürnberg Annähernd gleiche zweistellige Wachstumsraten verzeichneten dabei das Schiff (plus 12,6 Prozent) und die Bahn (plus 12,4 Prozent). Auf dem Wasserweg wurden 540.300 Tonnen und per Schiene 3,4 Millionen Tonnen bewegt. Das sehr starke Wachstum auf der Schiene entfällt zu fast gleichen Teilen auf den Kombinierten wie den konventionellen Verkehr und geht auf neue Zugverbindungen zurück. Nach einem schwierigen Jahr 2007 mit eisbedingten Sperrungen des Main-Donau-Kanals hat sich die Situation für die Binnenschifffahrt normalisiert. Vor allem bei den land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen, Düngemitteln sowie bei den Nahrungs- und Futtermitteln gab es einen starken Zuwachs. Trotz schwacher Auslastungen im vierten Quartal gab es beim Lkw Zuwächse in Höhe von 3,7 Prozent auf 10,1 Millionen Tonnen. Die Transporte von Massengut und Recyclingmaterial blieben ebenso wie zum Teil die Stückgutverkehre auf Vorjahresniveau. Beim Containerumschlag per Bahn erhöhte sich das Volumen von 116.000 auf 131.000 Standardeinheiten (TEU). Das entspricht einem Zuwachs von 13 Prozent. Umschlag in Passau wächst überdurchschnittlich Stabiles Güteraufkommen in Bamberg Neben dem Güterverkehr hat der bayernhafen Bamberg einen Schwerpunkt im Personenverkehr. In den zurückliegenden Jahren machten immer häufiger Kreuzfahrtschiffe fest. Legten 2007 die Passagierschiffe noch 357 Mal an, belief sich diese Zahl 2008 auf 458. Mit Beginn der Kreuzfahrtsaison war im vergangenen Jahr eine neue Anlegestelle in Betrieb gegangen. Für das laufende Jahr sind bereits 440 Hotelschiffe mit einer Kapazität von rund 60.000 Passagieren angemeldet. Quelle: MyLogistics |