Schifffahrtsdialog: Investitionen in maritime Wirtschaft gefordert

Um auch in Zukunft international wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht die maritime Wirtschaft mehr Investitionen in Digitalisierung, Umweltschutz und Infrastruktur. Diese Anstrengungen zur gemeinsamen Stärkung des maritimen Standorts Deutschland forderten die Redner aus Politik und maritimer Wirtschaft beim 5. Hamburger Schifffahrtsdialog am Dienstag in der Handelskammer.

Verfahrensdauer bemängelt
Handelskammerpräses Fritz Horst Melsheimer bemängelte das schleppende Genehmigungsverfahren für die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe erneut. „Dauer, Intensität und juristische Komplikationen dieses für die weitere Entwicklung Hamburgs maßgeblichen Verfahrens lassen mich zuweilen an der Zukunftsfähigkeit unseres Landes zweifeln“, sagte Melsheimer beim 5. Hamburger Schifffahrtsdialog vor 350 Teilnehmern. Er verwies darauf, dass das gesamte Verfahren seit der Antragstellung Hamburgs an den Bund fast 15 Jahre dauere, es über 7.000 Einwendungen und Stellungnahmen gegeben habe, und der Planfeststellungsbeschluss 2.600 Seiten umfasse.

Optimistischer äußerte sich der Präses mit Blick auf den neuen Bundesverkehrswegeplan über die Hinterlandanbindung des Hamburger Hafens. Für den Hafen wichtige Verkehrsprojekte wie die A1, die A7 und die A26 Ost – die frühere Hafenquerspange – seien in die höchste Bedarfskategorie aufgenommen worden.

Chancen durch Digitalisierung
„Schifffahrt hat in Deutschland nur dann eine Perspektive, wenn wir im internationalen Wettbewerb mithalten können”, so Alfred Hartmann, Präsident des Verbands Deutscher Reeder (VDR). “Der Standort wird weiter maritimes Know-how verlieren, solange die Reeder ihre Schiffe unter deutscher Flagge nicht konkurrenzfähig betreiben können. Die auf den Weg gebrachten Maßnahmen müssen so schnell wie möglich in Kraft treten.” Neue Chancen eröffne die Digitalisierung: “Schiffsbetrieb und Management werden jetzt smart und noch effizienter.”

Standortvorteile in Hamburg ausbauen
Wirtschaftssenator Frank Horch sagte mit Blick auf das im letzten Monat veröffentlichte Gutachten „Schifffahrtsstandort Hamburg: Stärken, Herausforderungen und Zukunftspotentiale“: „Eine wesentliche Stärke des Schifffahrtsstandorts ist, dass in allen relevanten Segmenten der Seeschifffahrt eine große Vielfalt und Dichte an Unternehmen besteht, die über hervorragendes Know-how verfügen. Das zeichnet den Hamburger Standort aus und macht ihn so attraktiv. Im weltweiten Vergleich von Schifffahrtsstandorten belegt Hamburg knapp hinter Singapur den 2. Rang. Dies ist ein beeindruckendes Ergebnis. Damit wir diese Position auch in Zukunft halten, bedarf es erheblicher Anstrengungen aller Akteure.“
kk

Quelle und weitere Informationen:
www.hk24.de

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