Simulation logistischer Prozesse im Automotive-Bereich

Der Einsatz von Computersimulation gehört in vielen Unternehmen längst zum Standard. Produktions- und Logistiksysteme können mit Hilfe von Simulationssoftware am Computer unter realistischen Bedingungen nachgebildet werden. Das System kann somit im laufenden Betrieb oder bereits im Rahmen einer Vorplanung mit Hilfe verschiedener Analysewerkzeuge, Statistiken und Diagramme getestet und entsprechend modifiziert werden, wodurch Zeit- und Kosten gespart werden.

Die Aufgabe des Projektes AssistSim war die Erstellung eines Software-Prototypen, der den Anwender (gelegentlich auch als Simulant bezeichnet) bei der Planung und Durchführung von Simulationsexperimenten mit dem Computermodell eines Systems unterstützt. Die Zielbranche von AssistSim ist die Automobilindustrie, die in der Simulation als Innovationsführer gilt.

Das von der Hessen Agentur als Projektträger betreute und vom Hessischen Wirtschaftsministerium geförderte Projekt startete im Juni 2009, wurde kürzlich abgeschlossen und mit dem Ergebnis „sehr gut“ durch den Projektträger bewertet.
Neben dem Konsortialführer SimPlan AG waren die Goethe-Universität Frankfurt (Professur Wirtschaftsinformatik und Simulation), die Universität Kassel (Fachgebiet Produktionsorganisation und Fabrikplanung), die INCONTROL Enterprise Dynamics GmbH, die UST Umweltsensortechnik GmbH sowie der Verband der Automobilindustrie (VDA) an AssistSim beteiligt.

Der Prototyp AssistSim besteht aus mehreren Komponenten: Die Planungsassistenz unterstützt den Anwender dabei, typische logistische Fragestellungen zu einem vorliegenden Simulationsmodell in ein Experimentdesign zu überführen. Dazu spezifiziert der Anwender relevante Untersuchungsziele und die in der Simulation zu beobachtenden Messgrößen. Unterstützend stehen in einer Wissensdatenbank vorkonfigurierte Elemente (Fragestellungen, Ziele, Messgrößen) zur Verfügung.

In der Durchführungsassistenz werden die für den Anwender sinnvollen, unter Rechenzeitaspekten zweckmäßigen und unter dem Aspekt der statistischen Sicherheit notwendigen Simulationsläufe ermittelt. Für die Durchführung der Simulationsläufe ist dann eine Netzwerkkomponente verantwortlich. Zum Einsatz kommt hier eine Client-Server-Kombination, die ein verteiltes Simulieren in einem Netzwerk ermöglicht.

Die Entwicklung der Software wurde gezielt auf die Bedürfnisse der Industrie abgestimmt und von Partnern des VDA – drei deutsche OEM´s – in einer Modellfabrik getestet. Genutzt wurden hierfür die Simulationstools Plant Simulation (Siemens PLM) sowie Enterprise Dynamics (INCONTROL). Mit dem Projektende liegt nun ein bereits umfangreich evaluierter Prototyp des Assistenzsystems vor, der in ersten Kundenprojekten eingesetzt und weiterentwickelt wird.

Dieses Projekt (HA-Projekt-Nr.: 185/09-15) wurde im Rahmen von Hessen ModellProjekte als KMU-Modell- und Pilotprojekt (MPP) aus Mitteln des Landes Hessen und der Europäischen Union (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung – EFRE) gefördert.

Weitere Informationen zur Hessen Agentur finden Sie unter:
www.innovationsfoerderung-hessen.de

Quelle: SimPlan AG

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar