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Starkes Netz für mehr Effizienz

Bei täglich rund 2.000 fixen Linienverkehren braucht man ein leistungsfähiges Netzwerk, wie jenes von Gebrüder Weiss, um Aufträge zuverlässig und effizient zu erledigen. Knapp ein Viertel des Gesamtvolumens geht dabei in die Region Ost, die Vernetzung von MOEL und Westeuropa klappt dank moderner Technik reibungslos.   Redaktion: ANGELIKA THALER


Zur Region Ost zählt man bei Gebrüder Weiss neben Wien, Niederösterreich und dem Burgenland die Slowakei und Ungarn. „Regionale Strukturen bieten etliche Vorteile“, erklärt Jürgen Bauer, Regionaldirektor Ost bei Gebrüder Weiss, „Wien diente beispielsweise schon immer als Drehscheibe Richtung Ungarn, und von dort aus erreichen wir eine 24h-Abdeckung bis Rumänien – wenn der Kunde das wünscht.“ In Wien sei zudem aufgrund der hohen Kaufkraft der Anteil am Cross-Docking besonders hoch. „Wir wickeln die Verkehre über die Standorte Wien, Wiener Neudorf und Pöchlarn sowie vier Standorte in der Slowakei und zwei in Ungarn ab. Budapest liegt sehr zentral, von dort aus können wir ganz Ungarn binnen 24 Stunden beliefern“, verdeutlicht Bauer. Die Standortwahl hänge aber nicht nur von der geographischen Lage, sondern auch vom Aufkommen ab: „In Bratislava als Ballungsraum herrscht großes Aufkommen, aber vergleicht man etwa mit der Ostslowakei, wo der LKW zwischen den Stopps größere Entfernungen zurücklegt, ist ohne Knotenpunkte kein 24-Stunden-System möglich.“

 

24 Stunden-Verteilung

Das Netzwerk ist darauf ausgelegt, Zielorte innerhalb der Regionen binnen 24 Stunden zu erreichen. Wien und Budapest bieten aus geographischer Sicht ideale Voraussetzungen, gleichzeitig bleiben Zeitreserven übrig, die beispielsweise durch den elektronischen Tachographen notwendig sind. „Damit das System funktioniert, müssen einige Bedingungen erfüllt sein: ein ordentliches Regelwerk, das auch befolgt wird, bildet gemeinsam mit einer funktionierenden IT die Basis. Worauf es dann noch ankommt, ist die Kombination aus exzellenter Technik mit der persönlichen Flexibilität und Reaktionsstärke des Mitarbeiters, der kritische Situationen erkennt und rechtzeitig gegensteuert“, weiß Bauer aus Erfahrung. Neu ist auch der Name, der für die täglichen Abfahrten, definierte Haus-zu-Haus-Laufzeiten, fixe Qualitätsstandards und lückenloses Tracking&Tracing steht: GW pro.line.

 

Ständige Weiterentwicklung

Effizienz wird bei Gebrüder Weiss großgeschrieben, um sowohl den Kundennutzen zu optimieren, als auch die Umweltbelastung zu minimieren. Zu den Maßnahmen zum Auffinden von Verbesserungspotenzial zählt das tägliche Messen der Auslastungsfaktoren wie Gewicht, Volumen und Qualität an jedem einzelnen Hub-Punkt ebenso wie die Analyse der Kundensendungen, denn „so können wir rasch eingreifen, wenn beispielsweise aufgrund von Mengenschwankungen der Personalstand angepasst werden muss.“ So konnte auch in der teils schwierigen Vergangenheit die Sendungsqualität aufrecht erhalten werden. „Qualität ist ein sehr wichtiger Faktor. Wir bieten Standard- und Premiumprodukte an, wobei diese sich vor allem in der „Last Mile“ unterscheiden, beispielsweise hinsichtlich des Zustellzeitpunktes“, so Bauer. Entlang der gesamten Kette sorgt ein transparentes Bonus-Malus-System dafür, dass alle an einem Strang ziehen. „Wir pflegen sehr lange Beziehungen sowohl mit unseren Kunden als auch mit den Subfrächtern. Es gibt einen sehr großen Unterschied zwischen dem Spot-Market-Geschäft und den besser planbaren, stabilen Linienverkehren, was die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung anbelangt“, gibt er zu bedenken. Als zukünftigen Erfolgsfaktor sieht Bauer, aus kostenoptimierten Standardprodukten für den Einzelkunden individuelle Logistiklösungen zusammenzustellen.

 

Ökologischer Transport

Gebrüder Weiss ist für seine Bemühungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit bekannt, etwa bei der Verlagerung auf die Schiene: „Einen Ganzzug zu bestellen birgt immer ein Risiko, bei guter Auslastung ist dieser Umstieg aber sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll“ versichert Bauer. Für Aufmerksamkeit sorgte in jüngster Vergangenheit aber besonders die Inbetriebnahme eines Gas-LKW mit Dual Fuel-Antrieb in Kooperation mit Siemens. „Leider ist der Anschaffungspreis wegen der notwendigen Umrüstung des Fahrzeugs deutlich höher als bei einem herkömmlichen LKW, weswegen dieses Projekt bislang einzigartig geblieben ist“, bedauert Bauer. Generell würde sich dieses Fahrzeug besonders für den geregelten Werksverkehr eignen. „Im internationalen Verkehr ist das Problem, dass es noch kein flächendeckendes Netz mit Erdgastankstellen gibt, und aufgrund der Leistung eignet er sich noch nicht für jede Topographie“, kennt Bauer die Einschränkungen. Dafür freut sich aber die Umwelt, denn durch die Kombination des Dieselmotors mit Gas werden bei einer angenommenen Laufleistung von 50.000 Kilometern im Jahr rund 27 Tonnen CO2 jährlich eingespart. Bleibt zu hoffen, dass noch mehr Unternehmen sich klar zum Umweltgedanken bekennen und die Mehrkosten in Kauf nehmen. (AT)

Quelle:  Logistik express Zeitschrift, Ausgabe 1/2012 (ePaper)  

 

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