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Stornierungen durch CMA CGM erschüttern koreanische Werften

Koreas Hanjin Heavy Industries and Construction leidet laut Korea Times stark unter der Stornierung der Aufträge durch die angeschlagene französische Reederei CMA CGM.

In einem regulären Bericht an die koreanische Börse erklärte Hanjin, dass eine „ungenannte Reederei“ einen Teil ihrer vorherigen Bestellungen in Höhe von 113 Millionen US-Dollar (rund 80 Millionen Euro) gestrichen hat. Die Times beruft sich auf Quellen aus der Industrie, die behaupten, dass die Reederei einen Vertrag im Wert von rund 782 Millionen Euro mit Hanjin Heavy aufgehoben hat. „So weit ich weiß, hat CMA CGM den Vertrag mit Hanjin storniert“, sagte ein hochrangiger Beamter aus der Schiffbauindustrie, der nicht genannt werden wollte. 2006 unterzeichnete Hanjin einen Vertrag über vier 6 500 TEU-Containerschiffe im Wert von rund 71 Millionen Euro pro Schiff mit der französischen Reederei. Diese sollten im Dezember 2009 ausgeliefert werden. „Hanjin ist durch weitere Stornierungen durch CMA CGM bedroht, da der Cash-Flow der Reederei instabil ist“, sagte der Beamte. „Das Unternehmen wird die Auslieferung der verbleibenden Schiffe durch Hanjin verzögern. Die Situation ist für die koreanische Werft sehr ungünstig.“ CMA CGM bestellte 40 Containerschiffe mit zusammen 369 500 TEU Kapazität im Wert von rund 3,6 Milliarden Euro bei asiatischen Werften. Dadurch wurden rund vier Milliarden Euro an Schulden angehäuft.

Die Reederei versuchte in letzter Zeit den Schuldenausstand in Verhandlungen mit den kreditgebenden Banken umzustrukturieren. Industrieexperten erwarten, dass die drei weltgrößten (koreanischen) Werften Hyundai Heavy Industries, Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering und Samsung Heavy Industries weitere Stornierungen vermeiden wollen. CMA CGM hat hochwertige Containerschiffe mit 10 000 TEU Kapazität geordert. „In 2009 haben große Reedereien, eingeschlossen CMA CGM, hauptsächlich Containerschiffe unter 10 000 TEU abbestellt. Die „großen Drei“ befinden sich aber mit ihren Auftragsbüchern immer noch auf der sicheren Seite“, sagte ein anderer hochrangiger Beamter der Korean Times. www.koreatimes.co.kr

Autor: Dirk Ruppik

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