Straßengüterverkehr der Zukunft

Am vergangenen Donnerstag fand an der Fachhochschule Erfurt die durch das Institut „Verkehr und Raum“ der Hochschule veranstaltete Fachkonferenz „Straßengüterverkehr 2014“ statt. Etwa 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutierten über die Zukunft des Straßengüterverkehrs.

Nach der Begrüßung durch Herrn Prof. Dr.-Ing. Volker Zerbe, Vizepräsident für Forschung und Kooperation der Hochschule, wurde in mehreren Vorträgen am Vormittag die aktuelle Situation des Straßengüterverkehrs präsentiert sowie auf dessen infrastrukturelle Aspekte eingegangen. Am Nachmittag folgte dann die Vorstellung des aktuellen Forschungsprojektes „I-LAN – Intelligentes Ladungsnetzwerk“ des Institutes, welches die Entwicklung und Erprobung produktivitäts- und effizienzsteigernder Lösungen zur intelligenten Vernetzung nationaler Ladungsverkehre zum Ziel hat. Im mittelständischen Straßengüterverkehr ruhen große Innovationspotentiale, die den Verkehr effizienter sowie umwelt- und sozialverträglicher gestalten könnten. Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertem Forschungsvorhaben versucht die Fachhochschule Erfurt, diese Potentiale zu heben.

Andy Apfelstädt, Projektverantwortlicher für „I-LAN“ am Institut Verkehr und Raum der Hochschule, geht von einem deutlichen Steigerungspotential von Produktivität und Wirtschaftlichkeit der Ladungsverkehre aus. Dafür muss es gelingen, die Fahrerruhezeiten und die Einsatzzeiten des Lkw zu entkoppeln. Bisher sind Fahrer im Ladungsverkehr systembedingt und mangels Planbarkeit der Transporte dazu gezwungen, ihre Ruhezeiten im Lkw zu verbringen. Der Lkw steht dann für mindestens 11h am Tag, die Fahrer „leben“ unter unattraktiven Bedingungen im Fahrzeug und können am Familienleben zu Hause nicht teilhaben. Eine Überführung dieses unwirtschaftlichen Verfahrens in ein systemgeführtes Netzwerk, wie wir es bspw. von Paketdiensten kennen, wird es ermöglichen, nach dem Ende der Arbeitszeit von Fahrer A das Fahrzeug von Fahrer B übernehmen zu lassen – und das stets am Heimatort.

Die Vorteile dieses Konzeptes liegen auf der Hand: Der Lkw kann mehrere Fahrten am Tag absolvieren, dessen Laufzeiten werden planbarer und das Problem der Rückladungssuche entfällt. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist dabei, dass die Arbeitszeiten der Fahrer planbar werden. „Dadurch wird es möglich“, so Apfelstädt, „dass die Lkw rund um die Uhr eingesetzt werden können, Fahrer ihren Feierabend bei der Familie verbringen und die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen gegenüber Konkurrenten aus dem Ausland durch das Generieren von Kostenvorteilen steigt.“

Quelle: MyLogistics
Portal: www.logistik-express.com

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