Studie: Logistikinnovationen in Baden-Württemberg

Die Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit und Effizienz stellt die Logistik vor große Zukunftsaufgaben. Vernetzung und neue Technologien bieten der Branche aber auch großes Potenzial. Eine neue Studie zeigt den Status Quo und gibt Aufschluss darüber, wie baden-württembergische Unternehmen Logistikinnovationen erfolgreich auf den Weg bringen können.

Die Energiepreise steigen, die Energieressourcen werden knapp, Politik und Verbraucher fordern gleichzeitig umweltfreundliche Lösungen. Der effiziente Umgang mit Energie ist eine große Herausforderung für die gesamte Wirtschaft. »Mit einer innovativen Transportlogistik können wir Wertketten in Zukunft noch effizienter gestalten«, sagt Steffen Raiber, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kompetenzzentrum Logwert des Fraunhofer IAO. »Um langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu sein, müssen Logistikanwender und -dienstleister aber mit den Anforderungen und Trends der Wirtschaft Schritt halten und innovative Konzepte verfolgen.«

Diese Thematik greift die Studie »Logistikinnovationen BW« des Kompetenzzentrums Logwert erstmalig empirisch auf. Denn innerhalb der letzten Jahrzehnte hat die Bedeutung der Logistik für Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch in Politik und Wissenschaft stark zugenommen. In einem immer dynamischer und komplexer werdenden Umfeld sehen sich die Unternehmen mit gesteigerten Anforderungen in puncto Effizienz, Effektivität und Nachhaltigkeit in der Logistik konfrontiert. Daraus erwächst für sie die Herausforderung, sich mithilfe von Innovationen weiterzuentwickeln.

Innovationsprozesse noch verbesserungswürdig
Im Fokus der Studie stehen zukünftige Handlungsfelder und Herausforderungen für den Umgang mit Logistikinnovationen aus Sicht der verladenden Wirtschaft und Logistikdienstleistern. »Mit unserem Projekt wollen wir den Ist-Zustand der Logistik in Baden-Württemberg ermitteln«, erklärt Prof. Dr. Tobias Bernecker, Studiendekan und Studiengangleiter an der Hochschule Heilbronn und wissenschaftlicher Leiter des Kompetenzzentrums Logwert. »Unser Ziel ist es, so Rückschlüsse auf den Bedarf der verladenden Wirtschaft zu ziehen und bei den Unternehmen ein Bewusstsein für auszuschöpfende Potenziale zu schaffen.«

Auf Basis einer quantitativen Befragung von Logistikdienstleistern und verladenen Unternehmen haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sechs Bereiche identifiziert, die für logistische Innovationen besonders interessant scheinen und die gleichermaßen Prozess-, Service- und Produktinnovationen ansprechen. Dazu zählen beispielsweise das Gebäude- und Energiemanagement sowie das Flottenmanagement. Allerdings weisen die Studienergebnisse auch darauf hin, dass derzeitige Logistikinnovationen, zum Beispiel aus Forschungsvorhaben oder unternehmerische Ideen, nicht immer dort verortet sind, wo tatsächlich die größte Notwendigkeit an innovativen Veränderungen gesehen wird. Hier besteht laut den Experten noch Handlungsbedarf für die Zukunft. Auch werden im Logistikbereich viele Innovationsprojekte nicht abgeschlossen, Grund dafür ist häufig die fehlende Effizienz bereits umgesetzter Maßnahmen.

Hohe Praxisrelevanz vereint mit wissenschaftlicher Expertise und logistischem Fachwissen
Durchgeführt wurde die Studie im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg vom Kompetenzzentrum Logwert. Der enge Kontakt zu Unternehmen gewährleistet eine hohe Praxisnähe und -relevanz. Logwert verknüpft bereits seit Anfang 2015 die Expertise des Fraunhofer IAO in den Bereichen Mobilitäts- und Stadtsystemgestaltung mit dem logistischen Fachwissen der Hochschule Heilbronn.

Quelle: Fraunhofer IAO

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