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Styria Know-how in Südafrika

Die steirische Softwareschmiede ISA GmbH hat sich weltweit erfolgreich als Anbieter für Lager- und Materialflusssysteme etabliert. So ist es wenig verwunderlich, dass auch im weit entfernten Südafrika Großkunden auf die Kompetenz des kleinen, aber feinen Softwarehauses setzen.

Südafrika ist ein Land voller Gegensätze, und so findet Geschäftsführer und Firmenmitgründer Dr. Werner Schaberl gleich auf Anhieb einige Unterschiede zu Europa, die das Geschäft in dem riesigen Land zu einer spannenden Herausforderung machen: „Die sehr niedrigen Personal- und Grundstückskosten bedingen in Südafrika eine gänzlich andere Herangehensweise an Logistikprojekte als bei uns, neue Immobilien werden in die Fläche statt in die Höhe gebaut. Dieser geringe Aufwand für Mitarbeiter erschwert natürlich Wirtschaftlichkeitsberechnungen.“

Ein markanter Unterschied betrifft ein heikles Thema, die Sicherheit: „Die Kriminalitätsrate in Südafrika ist bekanntermaßen hoch, die Anzahl der Diebstähle in den Lägern ist für unsere Begriffe nahezu unvorstellbar. Daher ist die Erhöhung der Bestandsgenauigkeit ein heißes Thema“, nennt Schaberl interessante Aspekte. Die Tatsache, dass in den Lägern Großteils ungelernte Männer arbeiteten, würde gerade in Bezug auf die Kommunikation weitere Herausforderungen bergen. Trotzdem bereue er die Eröffnung des Büros nicht: „Der Bedarf ist eindeutig gegeben, in einem Land mit enormen Distanzen ist eine funktionierende Logistik unabdingbar. Zu unseren Kunden zählen beispielsweise 3rd Pary Logistics-Provider, erst unlängst haben wir ein 90.000 m2 Lager für Schenker in nur drei Monaten realisiert.“ Ein Manko ortet er beim Thema Projektmanagement, da die Einheimischen es nicht gewohnt seien, große IT-Projekte durchzuführen, was zu Verzögerungen führe. Zudem verstünden regionale Logistikberater sich mehr als Regaldesigner denn als Lagerplaner. „Ein regionaler Partner ist gerade in einem solchen Land Goldes wert, da der direkte Kontakt zu den Kunden äußerst wichtig ist. Wir liefern das WMS, und unser Partner versorgt den Kunden mit passender Hardware und den nötigen Service- und Wartungsdienstleistungen, so ist uns beiden geholfen“, beschreibt Schaberl. Derzeit führt die ISA in Südafrika jährlich etwa zwei bis drei Großprojekte durch, inklusive umfassender Schulungs- und Beratungsleistung. (AT)

Quelle: Logistik express Ausgabe 1/2010

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