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Tiroler Wirtschaftsbund begrüßt Aufnahme von acht Berufen des öffentlichen Verkehrs als Mangelberuf

Entwurf sieht bundesweit 110 Mangelberufe vor – Fehlen von LKW-FahrerInnen für NR Kirchbaumer völlig unverständlich – Saisonniers-Verordnung wird Bedarf nicht gerecht.

Der kürzlich vorliegende Entwurf der Fachkräfte-Verordnung für 2024 enthält wesentliche positive Impulse und zeigt zugleich die Dringlichkeit von Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel auf. „Besonders positiv ist die Aufnahme von acht Berufen des öffentlichen Verkehrs, wie Autobuslenker, Schulbusfahrer und Berufskraftfahrer in der Personenförderung. Wer will, dass der Schulbus kommt, muss entsprechende Maßnahmen setzen. Die Ausweitung der Mangelberufsliste ist ein klares Signal in diese Richtung“, freut sich Rebecca Kirchbaumer, Abgeordnete zum Nationalrat und Spartenobfrau für Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Tirol.

Wie prekär die Lage ist, zeigen die aktuellen Zahlen. „Auf eine sofort verfügbare offene Stelle als AutobuslenkerIn kommen in Tirol mit Stand Ende Oktober lediglich 0,4 arbeitslos vorgemerkte Personen. Im Jahresdurchschnitt 2022 kommen wir auf denselben Wert. Ab einem Stellenandrang von weniger als 1,5 geht das AMS von einem Mangel aus“, verdeutlicht Kirchbaumer die Situation. Für Franz Sailer, Fachgruppenobmann der Autobus-, Luftfahrt- und Schifffahrtunternehmungen in der Tiroler Wirtschaftskammer, ist die Ausweitung ein positives Zeichen für die Branche. „Damit wird es für uns einfacher, Fachkräfte aus Drittstaaten zu gewinnen und somit die regionalen Lücken zu schließen – ein Wettbewerbsvorteil, den andere Staaten schon länger für sich nutzen“, so Sailer, der Rebecca Kirchbaumer für ihren Einsatz in dieser Angelegenheit dankt.

Dass sich LKW-FahrerInnen nicht im Entwurf der Fachkräfte-Verordnung finden, ist für Kirchbaumer völlig unverständlich. „Auch hier unterstreichen die Zahlen die aktuelle Situation. Auf eine sofort verfügbare offene Stelle als LKW-FahrerInnen kommen in Tirol mit Stand Ende Oktober lediglich 1,3 arbeitslos vorgemerkte Personen. Im Jahresdurchschnitt 2022 war der Mangel mit einem Stellenandrang von 0,7 noch deutlich stärker ausgeprägt“, so Kirchbaumer, die den zuständigen Bundesminister auffordert, hier nachzubessern.

Die ebenfalls in Begutachtung gegangene Saisonniers-Verordnung für den Tourismus ist für Tirol in dieser Form nicht tragbar. „Die Fortschreibung der Kontingente ohne Erhöhung ist ein fatales Zeichen für den Westen. Die Verordnung wird dem aktuellen Bedarf in keiner Weise gerecht. Bereits jetzt können in Tirol 500 Anträge aufgrund des bereits erschöpften Kontingents nicht bedient werden. Diese Verordnung ist in dieser Form für uns nicht tragbar“, betont Kirchbaumer deutlich.

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