Umfangreiche Investitionen im Seehafen Rostock

Rostocker Hafen setzt Schritte zur Festigung der Position als Ostsee-Drehscheibe für Fähr- und RoRo-Verkehre von/nach Zentral- und Südosteuropa:

Im Seehafen Rostock läuft ein umfassendes Investitionsprogramm. Im Jahr 2011 fließen rund 50 Mio. Euro in Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur. Davon sind cirka 15 Mio. Euro für die nördliche Erweiterung von Pier III vorgesehen. „Die Bauarbeiten sollen bis 2012 beendet sein“, erklärte Dr. Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft, bei der Präsentation der Zahlen über den Güterumschlag in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres.

Für den Bau des neuen Liefeplatzes 15 an der Ostseite von Pier III stehen Mittel in Höhe von 6 Mio. Euro bereit. Bereits abgeschlossen wurde die Sanierung des Bedienstegs an den Liegeplätzen 3 und 4 im Ölhafen. Die Sanierung des Liegeplatzes 5 für insgesamt rund 2 Mio. Euro startet im September. Der Bau der östlichen Straßenanbindung zum Gewerbegebiet im Hafenvorgelände für rund 2,5 Mio. Euro soll im Herbst begonnen werden. Für die Neugestaltung des Fährterminals werden in diesem Jahr etwa 25 Mio. Euro aufgebracht.

„Eine derartige Vielzahl an komplexen Großbaustellen und Hafengebietserschließungen im Seehafen Rostock hat es seit Bau dieses Hafens vor mehr als 50 Jahren nicht gegeben“ sagt Ulrich Bauermeister. „Wir machen den Hafen fit für kommende Aufgaben mit dem Ziel, die Potenziale des Hafens in der Ostsee, für Zentral- und Süd-Ost-Europa auszuschöpfen und durch Nutzung von Synergien noch mehr industrielle und maritime Arbeitsplätze in Rostock und Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen.“

In Rostock gingen im ersten Halbjahr 2011 insgesamt 12 Mio. Tonnen (brutto) Güter über die Kaikanten. Davon wurden 11,1 Mio. Tonnen im Seehafen und 900.000 Tonnen in anderen Rostocker Hafenanlagen wie dem Chemiehafen Yara sowie Fracht- und Fischereihafen umgeschlagen. Die Gütermengen im Seehafen und den anderen Rostocker Hafenanlagen befinden sich damit exakt auf Vorjahresniveau.

Von den 11,1 Mio. Tonnen umgeschlagener Güter im Seehafen entfielen 6,6 Mio. Tonnen auf die rollende Fracht des Fähr- und RoRo-Verkehrs. In diesem Segment gab es ein Plus von 400.000 Tonnen bzw. sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit betrug der Anteil der Fähr- und RoRo-Güter am Gesamtumschlag im Universalhafen Rostock 59 Prozent. 41 Prozent bzw. 4,5 Mio. Tonnen wurden mit dem Umschlag von Schütt-, Flüssig- und Stückgütern erzielt, was eine Abnahme von 400.000 Tonnen bzw. acht Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 bedeutet.

3.734 Fähr-, RoRo-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffe liefen im ersten Halbjahr 2011 den Rostocker Seehafen an, davon 2.559 Fähren. Auf den fünf Fähr- und drei RoRo-Verbindungen von und nach Dänemark, Schweden, Finnland, England und Polen wurden 166.848 Lkw (begleitete Einheiten) transportiert, eine Steigerung von sieben Prozent. Auch der Umschlag von unbegleiteten Einheiten (Trailer) wuchs um 17 Prozent auf 57.435 Trailer rollten über die Kaikanten. Auf dem Terminal für den Kombinierten Ladungsverkehr stieg die Zahl der umgeschlagenen Ladeeinheiten von 34.517 auf 38.304 (plus elf Prozent). Wöchentlich verkehren 26 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (13), Basel (5), Duisburg/Hamburg (6) und Wels (2).

Quelle: Österreichische Verkehrszeitung
Portal: www.logistik-express.com

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