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VABU drängt auf Fortsetzung der Anschlussbahnenförderung

Anschlussgleise ermöglichen eine direkte Beladung von Waggons am Firmengelände und ersparen somit Lkw-Fahrten zum Schienenterminal und kostspielige Umladevorgänge. Damit haben die Anschlussbahnen eine Schlüsselrolle für die Erreichung des von der Politik ausgerufenen Zieles einer Güterverlagerung auf die Schiene.

„Damit die Anschlussbahnen diese Rolle aber ausfüllen können, braucht es die Fortsetzung des bis Jahresende laufenden Förderprogrammes“, forderte Markus Schinko, Präsident des Verbandes der Anschlussbahnunternehmen (VABU), in der Vorwoche auf der 7. Fachtagung der Anschlussbahnen im Weichenwerk Wörth GmbH. Die Errichtung von Anschlussbahnen müsse weiterhin ein öffentliches Interesse darstellen und maßgeschneidert an die Bedürfnisse der Unternehmen möglich sein.

Das Förderprogramm für Anschlussbahnen ist ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung und Steigerung der Frachtvolumina auf der Schiene, wie aktuelle Daten zeigen: Im Zeitraum von Oktober 2014 bis Juli 2017 wurden 61 Projekte in einer Höhe von rund 21,9 Mio. Euro gefördert. Zusammen entsprechen sie einer Investitionssumme von rund 76,4 Mio. Euro. Dies ergibt eine durchschnittliche Förderquote von rund 29 Prozent. Täglich werden 1.500 Bedienfahrten zu Anschlussbahnen absolviert, insgesamt stehen 1,56 Mio. Wagen für 647 Anschlussbahnen bereit.

Die vertraglich vereinbarten Tonnagenverpflichtungen aller geförderten Projekte seit 2014 bis Ende 2016 betragen 31,2 Mio. Tonnen. Dies entspricht einem Einsparungspotential von 571.517 Tonnen CO2. „Gerade der Umstand, dass die Zahl der Anschlussbahnen in Österreich seit 2008 um rund 30 Prozent zurückgegangen ist, macht der Handlungsbedarf mehr als deutlich“, erläuterte Markus Schinko.

Ebenfalls Thema auf der 7. Fachtagung der Anschlussbahnen waren die Qualifikationsanforderungen an das Schienenbahnpersonal. Hier braucht es in der Eisenbahn-Eignungs- und Prüfungsordnung praxisorientierte Lösungen und Ausnahmen für die Anschlussbahnen, lautet die Forderung des VABU.

Der Verband der Anschlussbahnunternehmen (VABU) vertritt seit 1934 die Interessen heimischer Anschlussbahnen. Er organisiert Fachtagungen und Veranstaltungen für seine Mitglieder mit Infos zu den aktuellsten Impulsen in Technologie, Gesetzgebung und Branchenentwicklungen. Weiters bietet der Verband unentgeltliche technische, kommerzielle und juristische Beratung für Mitglieder.

www.anschlussbahnen.at

 

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