VTG erfüllt Jahresprognose

Die VTG Aktiengesellschaft, ein privates Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen, präsentierte heute Zahlen für das Geschäftsjahr 2009.

Demnach sank der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent auf 581,5 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) sank gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert um 3,8 Prozent auf 149,4 Millionen Euro. Das Unternehmen hat damit seine Prognose vom Februar 2009 für das Gesamtjahr voll erfüllt.

"Wir haben das Jahr 2009 trotz Wirtschaftskrise für unsere Weiterentwicklung genutzt", kommentiert Dr. Heiko Fischer, Vorstandsvorsitzender der VTG Aktiengesellschaft. "Wir konnten unsere Waggonflotte weiter diversifizieren, haben in unsere Werke investiert, die Schienenlogistik ausgebaut und die Tankcontainerlogistik gut durch die Krise gesteuert." Damit hat VTG in einem konjunkturell schwierigen Umfeld Cashflow und Ertragskraft bewahrt, den Fokus auf die Stärkung des Kernmarkts Europa gelegt und das Expansionstempo in andere weltweite Märkte zunächst gedrosselt. "Auch wenn 2010 nach wie vor ein schwieriges Jahr sein wird, habe ich keinen Zweifel, dass wir von der Stärkung unseres Geschäftsmodells mittelfristig profitieren, da der langfristige Wachstumstrend des weltweiten Schienengüterverkehrs auch durch die Wirtschaftskrise nicht gebrochen wurde", ergänzt Fischer.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sank der Konzernumsatz moderat um 27,2 Millionen Euro auf 581,5 Millionen Euro. Das EBITDA sank gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert ebenfalls nur leicht um 5,7 Millionen Euro auf 149,4 Millionen Euro. Das Konzernergebnis gab um 5,4 Millionen Euro auf 22,5 Millionen Euro nach. Zum 31. Dezember 2009 beschäftigte der Konzern 963 Mitarbeiter, davon 678 in Deutschland und 285 im Ausland.

Im Geschäftsbereich Waggonvermietung hat das Unternehmen entsprechend seiner Strategie die Waggonflotte weiter diversifiziert und um Güterwagen für den Transport von Kohle, Sand, Stahl-Coils, Eisenerz und Kalksteine erweitert. Darüber hinaus hat die VTG die Werke und die damit verbundenen Dienstleistungen gestärkt. So konnte das 2008 übernommene Unternehmen Waggonbau Graaff erfolgreich in den Konzern integriert werden und erreichte schon 2009 wieder eine Produktionskapazität von über 250 Eisenbahngüterwagen pro Jahr. Außerdem wurden erste Weiterentwicklungen von Waggons präsentiert. Innerhalb des europäischen Netzwerks von Reparaturwerken wurde das Ersatzteilmanagement optimiert und die VTG-eigenen Werke konnten durch Investitionen in Infrastruktur, Maschinen- und Anlagen modernisiert werden.

Die Waggonvermietung verzeichnete einen moderaten Umsatzrückgang, der sich im zweiten Halbjahr sogar schon wieder verlangsamte. Insgesamt sank der Umsatz in diesem Bereich im Geschäftsjahr 2009 leicht um 1,7 Prozent auf 289,0 Millionen Euro. Die Auslastungsquote der rund 50.000 Waggons sank im Vergleich zum sehr guten Vorjahr um 3,7 Prozentpunkte auf 87,4 Prozent. Das EBITDA lag mit 146,3 Millionen Euro um 4,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die auf den Umsatz bezogene EBITDA-Marge betrug 50,6 Prozent und erreichte damit annähernd den Vorjahreswert von 51,8 Prozent.

Der Geschäftsbereich Schienenlogistik hat seine Internationalisierung erfolgreich fortgesetzt. So hat der Bereich im August 2009 ein Vertriebsbüro in Rotterdam eröffnet, um seine Marktpräsenz in Benelux zu steigern. In Ungarn konnte das Geschäft mit dem Transport von biogenen Stoffen ausgebaut werden. In der Türkei eröffnet eine im Jahr 2009 gestartete Kooperation mit einem Bahnspediteur neue Vertriebschancen. Insgesamt haben insbesondere die neu gewonnenen Südosteuropa-Verkehre, die gute Entwicklung der Blockzugverkehre und Flüssiggastransporte sowie die Erweiterung des Angebotsportfolios und die Akquisition neuer Kunden und Verkehrsströme die Rückgänge bei Chemietransporten mehr als kompensiert. Zum Jahreswechsel getätigte Übernahmen – Kundenverträge von LOG-O-Rail sowie das Unternehmen Bräunert Eisenbahnverkehr – sollen 2010 das Geschäft weiter verbessern.

Die Schienenlogistik konnte ihren Umsatz trotz steigenden Wettbewerbsdrucks im Vergleich zum Vorjahreswert um 1,0 Prozent auf 179,4 Millionen Euro steigern. Das EBITDA wurde ebenfalls verbessert: Mit 6,7 Millionen Euro übertraf es den bereinigten Vergleichswert um 5,9 Prozent. Die auf den Rohertrag bezogene EBITDA-Marge lag mit 41,7 Prozent leicht unter dem bereinigten Vorjahreswert von 44,7 Prozent.

Für den Geschäftsbereich Tankcontainerlogistik hat sich gerade im Jahr 2009 das erst 2008 gegründete Joint Venture mit Cosco Logistics in China ausgezahlt. So hat die Wirtschaftskrise die Tankcontainerlogistik zwar zunächst besonders hart getroffen, allerdings begann sie ihren Erholungskurs auf niedrigerem Niveau bereits in der zweiten Jahreshälfte und konnte dabei besonders vom anziehenden chinesischen Markt profitieren. Gleichzeitig löste die gesamtwirtschaftliche Erholung im asiatischen Raum eine frühzeitige positive Transportentwicklung innerhalb Asiens sowie von und nach Asien aus. Auch der US-amerikanische Exportmarkt erholte sich zunehmend. Der innereuropäische Transportmarkt zog hingegen erst zum Ende des Jahres 2009 wieder leicht an.

Die positiven Trends führten zwar seit dem zweiten Quartal zu einer langsamen Erholung, können den Nachfrageeinbruch in der Chemieindustrie allerdings nicht kompensieren. Entsprechend sank der Umsatz im Gesamtjahr und im Vergleich zum Vorjahr um 17,4 Prozent auf 113,1 Millionen Euro. Das EBITDA sank um 24,3 Prozent auf 7,3 Millionen Euro. Die auf den Rohertrag bezogene EBITDA-Marge verringerte sich aufgrund des strikten Kostenmanagements nur von 44,3 Prozent auf 41,4 Prozent.

VTG legt besonderen Wert auf Stabilität und Sicherheit. Daher hat das Unternehmen das für 2009 zunächst angedachte Investitionstempo gedrosselt und letztlich Gesamtinvestitionen in Höhe von 153,3 Millionen Euro getätigt (Vorjahr: 158,2 Millionen Euro). Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit lag mit 96,0 Prozent in der Waggonvermietung in Europa. Selbst in der Wirtschaftskrise finanziert sich das Unternehmen weitgehend aus dem operativen Cashflow, der mit 144,8 Millionen Euro fast den Vorjahreswert von 149,6 Millionen Euro erreichte. Mit einer Eigenkapitalquote von 23,2 Prozent verfügt VTG zudem über eine solide Bilanzstruktur. Die Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2009 1.277,2 Millionen Euro, ein Anstieg von 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

Ausblick 2010
Auch für 2010 geht der Vorstand davon aus, erneut die Stabilität der VTG zu beweisen. Sollte sich das zurzeit prognostizierte moderate Wirtschaftswachstum fortsetzen, dann werden sich die drei Geschäftsbereiche wie folgt entwickeln: In der Waggonvermietung wird der Auslastungsgrad der Flotte wieder über den Auslastungsgrad zum Ende 2009 hinaus steigen, die Schienenlogistik wird ihren Wachstumspfad und die Tankcontainerlogistik ihren Erholungspfad fortsetzen. Investitionen wird die VTG im Jahr 2010 genauso vorsichtig tätigen und den allgemeinen Gegebenheiten anpassen wie schon 2009. Da wo sich gute Gelegenheiten ergeben, VTG also das Geschäftsmodell mit moderaten Investitionen stärken kann, wird der Konzern aktiv werden. Im Ergebnis erwartet VTG damit für 2010 einen Umsatz und ein operatives Ergebnis etwa auf dem Niveau von 2009.

Wie schon im Jahr 2009 beabsichtigt der Vorstand der VTG, der Hauptversammlung 2010 eine Dividendenzahlung in Höhe von 0,30 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2009 vorzuschlagen. Damit verfolgt VTG weiterhin das Ziel, langfristig stabile Ausschüttungen vorzunehmen.

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

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