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Was Horst Felbermayr senior der Nachwelt hinterlässt

Durch den Tod von Horst Felbermayr senior am 13. März  hat die Branche der Schwergutlogistik und des Bauwesens einen großen Unternehmer verloren. Der Firmenchef aus der oberösterreichischen Stadt Wels prägte über rund 50 Jahre das Gewerbe, ehe er 2015 als Vorsitzender in den Aufsichtsrat wechselte und das operative Geschäft seinem gleichnamigen Sohn übertrug.

Mit insgesamt etwa 2.700 Mitarbeitenden  und 67 Standorten in 19 Ländern gehört die Unternehmensgruppe Felbermayr heute zu den größten Schwergutlogistikern Europas. 1967, als Horst Felbernayr zusammen mit seiner Gattin Gisela das Unternehmen seines Vaters übernahm, war es noch recht ruhig am damaligen Firmengelände in Wels. So umfasste der Fuhrpark des 1942 von Franz Felbermayr gegründeten Unternehmens nur eine Handvoll Fahrzeuge, und auch die Anzahl der Mitarbeiter war noch recht überschaubar.

Mitte der 1970er wurden erste internationale Schwertransporte durchgeführt. Im Geschäftsfeld Bau folgte die Spezialisierung auf Leitungsbau und Erdarbeiten, auch die lokale Schottergewinnung wurde forciert. Dabei legte Horst Felbermayr schon damals großen Wert auf Nachhaltigkeit und erhielt 1998 für die naturnahe Rekultivierung von Kieswerken den Umweltschutzpreis des Landes Oberösterreich.

1989 folgte mit der Entwicklung eines Zwei-Wege-Kranes zum Einsatz auf Schiene und Straße der Einstieg in die Hebetechnik. Dieses Geschäftsfeld wurde erfolgreich erweitert und umfasst heute eine Kran- und Bühnenvermietung mit mehreren Tausend Geräten.

Mitte der 1990er Jahre wurde mit der Gründung eines Bereiches für Internationale Tieflader Bahntransporte die Weichen für trimodale Schwertransporte gestellt. So gelang es Horst Felbermayr mit dem Ankauf eines Firmengeländes der damaligen VÖEST in Linz einen Schwerlasthafen zu erwerben. Mit der Kombination der Verkehrsträger Schiene, Straße und Wasser wurde die Vision von trimodalen Schwertransporten Realität.

Anfang des neuen Jahrtausends nahm der Mittfünfziger so richtig Fahrt auf und drängte massiv auf den europäischen Markt. Es wurden Bereiche für Tief- und Spezialtiefbau gegründet, der Fuhrpark massiv erweitert und ein Bereich für Schwermontage installiert. Für diese unternehmerischen Leistungen erhielt Horst Felbermayr sen. 2004 das große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. 2006 folgte das Silberne Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich. Bereits 1985 erhielt Horst Felbermayr das goldene Ehrenzeichen der Stadt Wels.

„Trotz großer wirtschaftlicher Herausforderungen und enormer Risikobereitschaft hatte der gelernte Kfz-Mechaniker immer ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter. Er verstand es auch, diese von seinen Visionen zu überzeugen und auf Augenhöhe an seinen unternehmerischen Zielen teilhaben zu lassen“, betont die Felbermayr Holding in einer Aussendung.

Zusammen mit Ehefrau Gisela gelang es dem Firmenchef, die  Eigenschaft „unternehmerischer Bescheidenheit“ an seine Kinder weiterzugeben. Heute leitet der gleichnamige Sohn des großartigen Unternehmers zusammen mit seiner Frau Andrea erfolgreich das Unternehmen. Die Tochter Elisabeth verantwortet die Immobilien des Unternehmens. Zusammen sind sie nun mit weiteren Geschäftsführern und den Mitarbeitern, in dritter Generation, für das Welser Familienunternehmen verantwortlich.

Die Felbermayr Holding GmbH hat im Jahr 2018 einen konsolidierten Nettoumsatz von rund 637 Mio. Euro erwirtschaftetet. Spezialisiert ist das Unternehmen auf Spezial- und Schwertransporte, Mobilkran- und Arbeitsbühnenvermietung, Heavylifthandling sowie Tief- und Hochbautätigkeiten.

www.felbermayr.cc

 

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