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Wenn Fremde mit meiner Identität shoppen gehen – Datenklau nimmt zu!

Bei Identitätsmissbrauch droht viel Ärger und Gefahr – Schnell aktiv werden, um Nachteile zu vermeiden

Plötzlich flattern Rechnungen, Anwaltsschreiben oder Nachrichten vom Gericht in den Postkasten. Konsumenten schulden einem Unternehmen Geld und sollen endlich zahlen. Dabei kennen sie das Unternehmen nicht einmal. AK Konsumentenschützer Jakob Kalina: „Wer Opfer eines Identitätsmissbrauchs ist, muss rasch reagieren. Denn untätig bleiben hat schlimme Folgen bis hin zu Strafverfolgung.“

    „Fälle von Identitätsmissbrauch nehmen zu, das merken wir auch in der AK Konsument:innenberatung“, betont Kalina. Und so läuft‘s: Die Oma, die kein Internet hat, und trotzdem was online bestellt haben soll; der Student, der auf einmal eine Mahnung im Briefkasten hat; der Angestellte, der von seiner Chefin erfährt, dass es eine Gehaltsexekution gegen ihn gibt – sie alle wandten sich an die AK. Sie sind Opfer eines Identitätsmissbrauchs. Dabei verwenden Kriminelle fremde Daten, um Verbrechen zu begehen. Sie reichen von Fake-Profilen bis zu Einkäufen unter fremden Namen oder der Eröffnung von Online-Konten für Geldwäsche. Davon erfahren die Opfer zunächst nichts. Erst wenn sie Nachrichten von Geschädigten, der Polizei oder einem Gericht erhalten, wissen sie, dass etwas nicht in Ordnung ist.

    Kalina rät: „Wichtig ist, nehmen Sie unerklärliche Mahnungen oder Schreiben immer ernst. Tun Sie das nicht, können hohe Kosten, Nachteile im Geschäftsleben oder eine Strafverfolgung auf Sie zukommen. Sie sollten jedenfalls einer Rechnung mit dem Hinweis, dass es keine Bestellung gab, widersprechen oder zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Woher die Kriminellen die Daten ihrer Opfer haben, bleibt oft unklar. Sie können zum Beispiel aus dem öffentlichen Telefonbuch, einer Phishing-Attacke oder einem Data-Breach stammen.“

Erste-Hilfe-Sofort-Maßnahmen bei Identitätsmissbrauch – AK gibt Tipps!

+ Anzeige erstatten: Nehmen Sie alle Unterlagen und einen Ausweis zur Polizei mit. Erstatten Sie dort Anzeige gegen die unbekannten Täter:innen, die Ihre Daten für Verbrechen nutzen.

 + Auf den Fake hinweisen: Egal, ob Ihnen ein Unternehmen, ein Inkassobüro, ein Anwalt oder ein Gericht schreibt, wenn Sie etwas nicht gemacht haben, teilen Sie das dem Gegenüber immer mit.

 + Kontoauszüge kontrollieren: Verdächtige Abbuchungen vom Konto und der Kreditkarte sofort der Bank melden. Mit ihr klären, ob weitere Maßnahmen zur Schadensbegrenzung notwendig sind.

 + Datensicherheit checken: Schauen Sie auf Websites wie leakchecker.uni-bonn.de, sec.hpi.de/ilc/search und haveibeenpwned.com nach, ob Ihre Daten in bekannten Data Leaks aufscheinen. Wenn ja, dagegen vorgehen. Scheinen Angaben über Sie in öffentlichen Verzeichnissen, zum Beispiel dem Telefonbuch auf, lassen Sie den Eintrag löschen.

 + Falsche Einträge löschen: Stellen Sie bei Wirtschaftsauskunfteien einen Artikel 15-DSGVO-Antrag. Damit können Sie überprüfen, ob es auf einen Identitätsmissbrauch zurückzuführende Einträge gibt, die Sie gegebenenfalls löschen lassen müssen.

    SERVICE: Weitere Tipps finden Sie im Erklärvideo „Bestellbetrug: So reagierst du richtig!“ im AK-YouTube-Channel und in der Broschüre „Tatort Internet“ auf der AK Wien-Homepage (unter Service, Ratgeber, Konsument-Angebote).

Rückfragehinweis:
Arbeiterkammer Wien – Kommunikation
Doris Strecker
+43 1 50165 12677 mobil: +43 664 845 41 52
doris.strecker@akwien.at
http://wien.arbeiterkammer.at

Quelle: APA / OTS

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