XXL-Containerschiffe kommen jetzt auch nach Hamburg

Am 17. August 2010 machte die MSC Irene erstmals im Hamburger Hafen fest. Mit dem Einsatz der MSC Irene erweitert die Mediterranean Shipping Company (MSC) den Liniendienst "Lion Service" und erhöht dessen Kapazität auf der Route Nordeuropa-Fernost/China.

Die bisher zwischen den Fernost-Häfen und Hamburg eingesetzten Einheiten sind mit Stellplatzkapazitäten zwischen 9.200 und 9.600 TEU bereits große Schiffe. Eingesetzt werden jetzt insgesamt 11 Schiffe. Davon zwei 14.000 TEU Containerriesen, drei 11.300 TEU Schiffe und fünf 9.200 TEU-Einheiten. Das Containerschiff MSC Irene ist 366 Meter lang, 51,20 Meter breit, hat eine Stellplatzkapazität von 14.000 TEU (20 Fuß-Standardcontainer) und verfügt über 1.000 Anschlüsse für Kühlcontainer (Reefer). Damit ist die MSC Irene das bisher größte MSC Containerschiff, das im Hamburger Hafen abgefertigt wurde.

"Immer mehr Großcontainerschiffe laufen den Hamburger Hafen an. Im Jahr 2010 werden insgesamt bereits 100 Ankünfte von Schiffen über 10.000 TEU in Hamburg zu verzeichnen sein. Das sind rund 30 mehr als im Vorjahr", sagt Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority (HPA). "In der Fernost/China-Fahrt werden vermehrt diese besonders großen Containerschiffe von den Reedereien in Fahrt genommen und laufen den Hamburger Hafen an. Auch die Reederei MSC setzt auf große Einheiten und beabsichtigt, weitere Schiffe mit bis zu 14.000 TEU in nächster Zeit in Fahrt zu bringen," ergänzt Bengt van Beuningen, Pressesprecher Hamburg Hafen Marketing. Hafenkapitän Jörg Pollmann (HPA) überreichte dem Kapitän der MSC Irene, Michele Guarracino, anlässlich des Erstanlaufs die Plakette mit dem Admiralitätswappen des Hamburger Hafens.

Hamburg ist für MSC und deren Kunden ein wichtiger Hafen. Insgesamt fünf MSCLiniendienste verbinden Hamburg mit Häfen in den Fahrtgebieten Fernost, Südamerika, Indien, Südafrika und Östliches Mittelmeer. Die Abfertigung der von MSC eingesetzten großen Containerschiffe macht die Fahrrinnenpassung von Unterund Außenelbe unbedingt erforderlich. So erreicht die MSC Irene bei voller Ausnutzung der Ladekapazität einen maximalen Tiefgang von 15,60 Meter. Die gegenwärtige Tiefgangsbegrenzung, sowie die Begegnungsbeschränkung auf eine addierte Schiffsbreite von bis zu 90 Metern auf der Elbe zwischen Glückstadt und Wedel erschwert die Disposition und wirtschaftliche Beladung dieser großen Schiffe.

Unter Ausnutzung der Tide sind derzeit von der Nordsee einkommend nach Hamburg maximal 15,10 Meter und auslaufend aus Hamburg in Richtung Nordsee maximal 13,80 Meter Tiefgang möglich. "Der Anlauf der MSC Irene ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Bedarf der geplanten Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe. Aufgrund der derzeit geltenden Tiefgangs- und Breitenrestriktionen kann die MSC Irene den Hamburger Hafen nur teilabgeladen und in einem eng begrenzten Zeitfenster anlaufen. Derartige Einschränkungen sind für die Reeder langfristig nicht akzeptabel. Da die Anzahl der Großcontainerschiffe im Hafen Hamburg erheblich zugenommen hat und in Zukunft noch weiter zunehmen wird, ist der Fahrrinnenausbau von Unter- und Außenelbe dringlicher denn je", betont Jens Meier. Der Umlauf des wöchentlichen MSC-Liniendienstes "Lion Service" dauert 77 Tage und bedient in Asien folgende Anlaufhäfen: Singapur, Chiwan, Hong Kong, Xiamen, Busan, Qingdao, Ningbo, Shanghai, Yantian, Nansha, Hongkong und wieder Chiwan und Singapur.

Der Containerverkehr mit Asien erreichte 2009 in Hamburg ein Gesamtvolumen von 4,2 Millionen Containern (TEU). Mit 2,3 Millionen TEU nahm die Volksrepublik China (inklusive Hongkong) auch 2009 die Spitzenposition unter den wichtigsten Handelspartnern des Hamburger Hafens im Containerverkehr ein, gefolgt von Singapur. Weitere Top-Handelspartner in Asien sind Südkorea, Malaysia und Japan.

Quelle: MyLogistics
Portal: www.logistik-express.com

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