8. Grazer Symposium Virtuelles Fahrzeug zeigt Fahrzeugentwicklung der Zukunft

Das heute zu Ende gegangene „8. Grazer Symposium Virtuelles Fahrzeug“ (GSVF) stand im Zeichen energieeffizienter und kooperativer Fahrzeuge. Autonomes Fahren und Smart Engineering waren die Topthemen.

Das zukünftige Fahrzeug ist energieeffizient, agiert zum Teil automatisiert und ist mit seinem Umfeld verbunden. Um diese Vision zu realisieren, werden mehr denn je interdisziplinäre Methoden und Prozesse erforderlich sein. Disziplinen müssen hinsichtlich Prozess, Informationen, Anforderungen, Funktionen, Modelle, aber auch zwischen Prozessphasen wie Entwicklung und Produktion deutlich stärker vernetzt sein.

Das Grazer Symposium Virtuelles Fahrzeug konnte für den Schwerpunkt „Interdisziplinäre Entwicklung des Fahrzeugs 2020+“ renommierte Keynote Speaker gewinnen, sowie spannende Vorträge internationaler Experten aus Industrie und Wissenschaft, u.a. von Audi, BMW, Daimler, VW und MAN sowie AVL, Bosch, Continental, TU Berlin, TU Graz, KIT Karlsruhe und vielen weiteren.

Autonom in die automobile Zukunft
Fieberhaft arbeitet die Automobilbranche – aber nicht nur sie – an weitergehenden Lösungen für automatisierte Fahrfunktionen. Die Stoßrichtungen sind vielfältig: Vom selbständigen Einparkvorgang über die Autobahnfahrt, mit von Geisterhand initiierten Überholvorgängen, bis hin zur autonomen Überland- und Stadtfahrt oder gar zum völlig fahrerlosen Fahrzeug reicht das Spektrum.

In seiner Keynote am Eröffnungstag beleuchtete Prof. Dr. Ralf Herrtwich, Director Driver Assistance & Chassis Systems Group Research and Advanced Engineering der Daimler AG die Schwierigkeiten und Realisierungschancen der einzelnen Ansätze und gab einen Blick in die Zukunft des Auto-Mobils, das vielleicht erst dann seinen Namen wirklich verdient hat.

Beiträge von BMW AG, AVL List GmbH und anderen Unternehmen widmeten sich des komplexen Themas „Autonomes Fahren“ aus unterschiedlichen Perspektiven. Wissenschaftliche Institutionen zeigten innovative Ansätze auf, die der Sicherstellung der Zuverlässigkeit autonomer Fahrzeuge dienen sollen.

Komplexität in Entwicklung und Produktion: Smart Engineering und Smart Production

Der globale Wandel und die Digitalisierung führen zu weitreichenden Veränderungen. Beide Faktoren stellen Fahrzeughersteller vor immer neue Herausforderungen. Höhere Komplexität in den Produkten, weltweite Produktionsnetzwerke und immer kürzere Modellzyklen sind Maßnahmen um den Anforderungen der Kunden nach Individualisierung und Flexibilität gerecht zu werden.

Dr. Oliver Riedel, Leiter Prozessintegration und Informations-Management der Audi AG stellte drei wesentliche Komponenten der „Industrie 4.0“ in den Mittelpunkt seiner Keynote. Erster und wichtigster Faktor ist und bleibt der Mensch, der einerseits als Mitarbeiter durch vernetzte Systeme unterstützt wird und anderseits als Kunde, dessen Nachfrage nach individuellen Produkten durch flexible Fertigungssysteme erfüllt wird. Der zweite Aspekt betrifft immer größere Verschmelzung der digitalen und realen Fabrik sowie die Vernetzung zwischen Menschen, Produkten und Produktionsanlagen Der dritte Bestandteil betrifft neue Formen der Mensch-Maschine Interaktion, die ohne den Einzug der Informationstechnologie und der Vernetzung in der Produktion nicht möglich wäre.

Grazer Symposium Virtuelles Fahrzeug: Positive Bilanz
Die beiden Vorsitzenden des GSVF, Dr. Jost Bernasch und Dr. Bernd Fachbach ziehen eine positive Bilanz des 8. Symposiums: „Das GSVF steht mittlerweile schon traditionell für einen intensiven Austausch und Diskussionen über Erfahrungen, hilft beim Knüpfen wichtiger Kontakte, vernetzt Industrie und Forschung und präsentiert prototypische Umsetzungen, Lösungen und wichtige Tendenzen in der interdisziplinären Fahrzeugentwicklung.“

VIRTUAL VEHICLE
Das VIRTUAL VEHICLE veranstaltet gemeinsam mit der TU Graz zum mittlerweile achten Mal das „Grazer Symposium Virtuelles Fahrzeug“.

Das Forschungszentrum am Standort Graz/Österreich ist international etabliert und arbeitet an Methoden und Konzepten für das Fahrzeug der Zukunft. Basis ist das langfristig aufgesetzte COMET K2 Forschungsprogramm. In den letzten Jahren setzt das Forschungszentrum außerdem verstärkt auf Förderprojekte der europäischen und nationalen Ebene und tritt häufig als Koordinator von branchenübergreifenden EU-Projekten auf.

Rund 200 Experten bieten fundiertes und weitreichendes Know-how im Bereich virtuelle Entwicklung, Hardware-Software-Co-Simulation und funktionale Prototypenerprobung bis hin zur Validierung neuer Konzepte und Methoden. In Kooperation mit der TU Graz steht dafür eine umfassende Test- und Prüfstands-Infrastruktur konzentriert an einem Standort zur Verfügung.

Das VIRTUAL VEHICLE schafft eine effiziente Brücke zwischen universitärer Forschung und industrieller Entwicklung. Durch die enge Kooperation mit renommierten Universitäten (allen voran mit der TU Graz als bedeutendstem wissenschaftlichen Partner) und führenden Industrieunternehmen wird eine neue Form der Kooperation realisiert. Das hochkarätige internationale Netzwerk des VIRTUAL VEHICLE umfasst mittlerweile mehr als 150 Industriepartner sowie über 30 universitäre Forschungsinstitute weltweit.

Quelle: VIRTUAL VEHICLE

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