RCA droht 2010 ein historisch schlechtes Ergebnis

ÖBB-Management erwartet von der ungarischen Regierung Kursänderung in punkto Rail Cargo Hungaria

Bei der Rail Cargo Austria AG (RCA) sind die Weichen auf „Turnaround“ gestellt. Mit Einsparungen beim Einkauf (Stichwort Zentralisierung) und absoluter Kundenorientierung soll der Bereich Güterverkehr im ÖBB-Konzern wirtschaftlich auf Vordermann gebracht werden. „Die RCA AG steht vor einem historisch schlechten Ergebnis. Wenn die ungarische Regierung ihren Kurs nicht ändert, dann steht eine radikale Redimensionierung der Rail Cargo Hungaria auf maximal die Hälfte an“, kündigte Mag. Christian Kern, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG, in der Vorwoche auf einer Pressekonferenz an.

Dabei bezeichnete er auch den Transport von Holz- und Agrarprodukten als zu wenig produktiv. Bei manchen Geschäften liege der Kostendeckungsgrad in der Bandbreite zwischen 30 und 40 Prozent. Sollten die Pläne zur Umsetzung von Preiserhöhungen scheitern, werde man die entsprechenden Angebote einstellen, ließ der ÖBB-Chef durchblicken.

Laut Kern ging bei Rail Cargo Austria innerhalb von drei Jahren 650 Mio. Euro Eigenkapital verloren. „Die Auswirkungen der Krise treffen den Güterverkehr, aber die Probleme sind auch hausgemacht. Gleichzeitig hat die ungarische Regierung mehrfach die Spielregeln für die Beteiligung in Ungarn geändert“, beklagte der ÖBB-Chef.

Der Teilkonzern Rail Cargo Austria verzeichnete im Zeitraum Jänner bis Juli 2010 bei 1,382 Mrd. Euro Umsatz (plus 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) beim Vorsteuerergebnis (EBT) einen Abgang in der Höhe von 77 Mio. Euro nach minus 81 Mio. Euro im Vorjahr. Der ÖBB-Konzern hält nach den ersten sieben Monaten bei 3,127 Mrd. Euro Umsatz (plus 13 Prozent) und einem EBT von minus 46 Mio. Euro (1-7/2009: minus 31 Mio. Euro).

Quelle: Österreichische Verkehrszeitung  
Portal:  www.logistik-express.com

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