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Automobilbranche: Vernetzung und Digitalisierung als Wegbereiter neuer Geschäftsmodelle

In den Vorstandsetagen der Automobilbranche ist man sich einig: Vernetzung und Digitalisierung sind die bedeutendsten Trends für die kommenden zehn Jahre. Zu diesem Ergebnis kommt die 17. „Global Automotive Executive“, eine KPMG-Studie, die 800 Vorstände aus 38 Ländern zur Entwicklung der Branche befragt. Erstmals wurden auch die Einschätzungen von 2.100 Kunden erhoben.

82 Prozent der befragten Vorstände rechnen damit, dass es in den nächsten fünf Jahren zu maßgeblichen Veränderungen ihrer Geschäftsmodelle kommen wird. Dieser Wandel betrifft die gesamte Wertschöpfungskette – von Entwicklungszyklen über Produkte, Dienstleistungen und Technologien, bis hin zu Kundenbeziehungen und völlig neuen Vertriebsstrukturen.Die Studie zeigt auch, dass der Einsatz von Daten sowie Informations- und Kommunikationstechnik in der Automobilbranche noch in den Kinderschuhen steckt – wie es etwa 70 Prozent der Führungskräfte bestätigen.

Von einigen werden die Daten bisher überhaupt nicht genutzt. Dabei liegt genau hier, beim Einsatz gesammelter Informationen von Fahrer und Fahrzeug, der Wegbereiter für maßgeschneiderte Kundenerlebnisse und somit der entscheidende Wettbewerbsvorteil. „Nur jene Automobilkonzerne, die sich an die Geschwindigkeit der Informations- und Technologieunternehmen sowie an ihre Innovationen und Prozesse anpassen, können die Bedürfnisse der Autofahrer in Zukunft erfüllen und zum kundenorientierten Dienstleister werden“, sagt KPMG Partner Yann-Georg Hansa. Die Kunden sind sich darüber im Klaren, dass ihre Daten für die Automobilbranche einen hohen Stellenwert einnehmen. 82 Prozent gaben an, sich im Gegenzug dafür monetäre Zuwendungen zu wünschen, gefolgt von Bonusprogrammen (75 Prozent) und personalisierten Dienstleistungen (70 Prozent). Innovatoren der Branche – Mit der zunehmenden Vernetzung drängen auch zahlreiche neue Wettbewerber auf den Markt, die mit ihren Dienstleistungen in den Fahrzeugen Einzug finden. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der befragten Vorstände rechnet dennoch damit, dass traditionelle Automobilkonzerne auch in den nächsten fünf Jahren zu den bahnbrechenden Innovatoren der Branche zählen werden. 30 Prozent der Befragten sehen die Informations- und Technologieunternehmen als bedeutende Akteure, wobei hier in erster Linie Google und Apple genannt wurden.

Andere Mitbewerber wie beispielsweise mobile Zahlungsanbieter, Finanzdienstleister und Start-Up-Unternehmen spielen nur für sehr wenige der befragten Vorstände eine wesentliche Rolle. Wirft man jedoch einen genaueren Blick auf die Angaben der unterschiedlichen Teilnehmergruppen, wird deutlich, dass traditionelle Automobilkonzerne nicht etwa sich selbst sondern Informations- und Technologieunternehmen für die zukunftsweisenden Innovatoren halten. Mehr als die Hälfte der Vorstände dieser Betriebe sind wiederum davon überzeugt, dass sie in den nächsten fünf Jahren an der Spitze der Innovationen stehen – mit einem enormen Vorsprung vor allen anderen Marktteilnehmern. „Die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung werden die Branche in den nächsten Entwicklungszyklus überführen. Wir sollten den Wandel als Wegbereiter für die Zukunft und nicht als Risiko betrachten“, so die Einschätzung von Klaus Mittermair, Partner bei KPMG.

Nähere Informationen zur Studie finden Sie unter www.kpmg.at/presse

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