Bahn schnappt bayernhafen Gruppe immer mehr Schiffsgüter weg

An den bayernhafen Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau wurden 2016 insgesamt 9 Mio. Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen, das sind 7,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Der Schiffsgüterumschlag sackte in der Berichtsperiode um 12,24 Prozent  auf 3,02 Mio. Tonnen ab. Verantwortlich dafür waren mehrere Faktoren: So ging der Umschlag von Mineralöl und Steinkohle per Schiff zurück. Zudem kam es in Regensburg, dem gemessen am Schiffsgüterumschlag größten bayerischen Hafen, wasserstandsbedingt zu weniger Leichterungen als im Vorjahr – dies hatte Auswirkungen auf mehrere Güterarten.

„Vor ein paar Jahren wurden Massengüter in aller Regel auf dem Binnenschiff transportiert“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe. „Heute übernimmt die Bahn mehr und mehr dieser Güter. So wurden zum Beispiel 2016 drei Millionen Tonnen Eisenerz vom Niederrhein nach Linz per Bahn transportiert, parallel zu Rhein, Main und Donau. Dadurch werden Bahntrassen mit Güterverkehren belegt, die fürs Binnenschiff prädestiniert sind – Bahntrassen, die dann wieder für andere, zeitkritische Verkehre fehlen. Mehr Wettbewerb der Schiene mit der Straße wäre stattdessen nötig. Was wir in der Logistik brauchen, ist eine ganzheitliche, faire Arbeitsteilung der Verkehrsträger.“

Weiterhin positiv entwickelt sich der Containerumschlag an den bayernhafen Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg und Regensburg: Dieser stieg im Geschäftsjahr 2016 um 3,12 Prozent auf insgesamt 459.794 TEU. Per Bahn wurden 5,99 Mio. Tonnen umgeschlagen, das sind 4,55 Prozent weniger als 2015. Ein Hauptgrund für diesen Rückgang ist die Einstellung der Rollenden Landstraße Regensburg-Trento per 30. Juni 2016.

Die bayernhafen Gruppe verfolgt konsequent das Ziel, Langstreckengütertransporte weg von der Straße auf Binnenschiff und Bahn zu verlagern. Grundvoraussetzung dafür ist die intelligente Verknüpfung der drei Verkehrsträger Schiff, Bahn und Lkw an den bayernhafen Standorten. „Der letzten Meile in unseren Häfen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu“, sagt Joachim Zimmermann, „denn um Züge effizient rangieren und zustellen zu können, sind im laufenden Unterhalt der Gleise immer wieder Anpassungen und Optimierungen notwendig. Umso wichtiger dafür sind Genehmigungsprozesse, die flexible Anpassungen unserer Hafenbahnhöfe nicht erschweren, sondern erst ermöglichen.“

Zu diesem Zwecke werden bis 2021 rund 5 Mio. Euro in die Beseitigung von Engpässen bei der schienenseitigen Hafeninfrastruktur im bayernhafen Regensburg investiert. Auf Antrag der bayernhafen Gruppe kommen davon 1,1 Mio. Euro aus Brüssel. 2017 plant die bayernhafen Gruppe, Investitionen in Höhe von insgesamt circa 30 Mio. Euro anzustoßen.

www.bayernhafen.de

 

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