Daimler und Volvo führend bei der Einführung von V2V-Kommunikationssystemen in Europa

Systeme für Fahrzeug-zu-Fahrzeug- (eng. vehicle-to-vehicle; V2V) sowie Fahrzeug-zu-Infrastruktur- (eng. vehicle-to-infrastructure; V2I) Kommunikation erfahren eine wachsende Nachfrage, da die Systeme sowohl die Verkehrseffizienz,  Mobilität, Sicherheit als auch die Fahrbedingungen verbessern können, während sie gleichzeitig potenziell gefährliche Situationen verhindern. Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan (www.automotive.frost.com) ist davon auszugehen, dass im Jahr 2030 mehr als 40 Prozent der Fahrzeuge mit Technologien der V2V-Kommunikation ausgestattet sein werden.

Von den Original Equipment Manufacturers (OEMs) werden Daimler und Volvo voraussichtlich die Einführung von V2V-Kommunikationssystemen in Europa anführen. V2I-Kommunikationssysteme haben zudem in Europa, und insbesondere in den Niederlanden, Dänemark, Österreich, Deutschland und Frankreich, großen Anklang gefunden.

„Kommunikationssysteme im Fahrzeug werden immer beliebter, da die verschiedenen Länder in Europa nach Wegen suchen, die enormen Zeitverluste und Kosten zu minimieren, die mit Verkehrsstörungen verbunden sind“, sagt Frost & Sullivan Automotive & Transportation Industry Analyst, Herr Neelam Barua. „Allein in Deutschland verursachen Verkehrsstaus einen Verlust von mehr als 17 Milliarden Euro jährlich.“

„Der durchschnittliche Fahrer verliert im Jahr fast eine ganze Arbeitswoche, weil er im Stau steht“, fügt Frost & Sullivan Automotive & Transport Team Leader, Herr Prana Tharthiharan Natarajan, hinzu. „Dieses Szenario ist in Europa und den USA weit verbreitet. V2I-Systeme können solche Ausfallzeiten beachtlich reduzieren. Darüber hinaus ist V2X die ultimative Schlüsselkomponente für das automatisierte Fahren.“

Eine der wichtigsten Basistechnologien in diesem Markt ist das kooperative System, das drahtlose lokale Netze (engl. wireless local area network; WLAN) oder dedizierte Nahbereichskommunikation (engl. dedicated short-range communications; DSRC) verwendet, um die V2V-, V2I- oder Infrastruktur-zu-Fahrzeug (engl. infrastructure-to-vehicle; I2V)-Kommunikation zu unterstützen. Man geht davon aus, dass globale Satellitennavigationssysteme (GNSS) und Infrarotmodi die DSRC-Lösungen und mobilfunkbasierten Technologien wie etwa Long-Term-Evolution (LTE) erweitern werden, um so die künftige Plattform für kooperativ-intelligente Transportsysteme (C-ITS) in der Region aufzubauen.

Kooperative Systeme sind zweckdienlicher als moderne Fahrerassistenzsysteme und Telematik, vor allem wenn Situationen wie etwa Warnmeldungen für Baustellen und Verkehrsstaus auf Autobahnen auftreten, die auf Unfälle oder Straßenschäden zurückzuführen sind.

Marktteilnehmer planen die Einführung kooperativer ITS-Kommunikationssysteme, um die Fahrzeugsicherheit auf ein höheres Niveau zu bringen. Das Car 2 Car Communication Consortium und die großen Fahrzeughersteller haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um die Bereitstellung eines normierten paneuropäischen C-ITS bis 2015 zu ermöglichen.

Obwohl Projekte wie etwa sim-TD, DriveC2X und eCoMove die Probeeinführung des C-ITS in Europa beschleunigen, müssen sich Automobilhersteller und Verkehrsteilnehmer mit den Straßenbetreibern in Bezug auf eine erfolgreiche Ersteinführung abstimmen.

Der europäische Markt braucht zudem ein effizientes Geschäftsmodell, das die Parteien identifiziert, die vornehmlich von diesen Kommunikationslösungen für Fahrzeuge profitieren, das Team anerkennt, welches das integrierte System verwaltet, und das die Methoden der Umsatzgenerierung klarstellt. Die Verfügbarkeit zuverlässiger und robuster Produkte, die die Anforderungen an die Fahrzeugkommunikation, den Grad der Marktakzeptanz, die Interoperabilität mit V2X-Geräten sowie die Produktkonformität und deren Aufrüstbarkeit erfüllen können, wird für das Wachstum im Markt entscheidend sein.

„Marktreife Produkte für die V2X-Kommunikation, die bereits bei Tier I-Anbietern verfügbar sind, neue Produkte mit eingebetteter V2X-Technologie, die von Automobil-OEMs eingeführt werden, und die starke, anhaltende Unterstützung durch die EU-Regierungen dürften im Markt für C-ITS in den nächsten zwei bis drei Jahren für erhebliches Wachstum sorgen“, stellt Herr Barua fest. „In der Tat werden bis 2015 voraussichtlich 15 OEMs und zehn Tier I-Anbieter in ganz Europa V2X-Anwendungen bereitstellen.“

Quelle: Frost & Sullivan

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar