Der Transportpreisindex steigt und DB Schenker erhöht die Preise

Die Preise für den Transport auf der Straße befinden sich auf dem höchsten Stand seit dem zweiten Quartal 2015. Der vom Transport Market Monitor erstellte Transportpreisindex liegt bei 101,2 Punkten. Nun reagieren auch die ersten Unternehmen: DB Schenker hebt seine Preise zum 01. Oktober deutlich an. Die 32. Auflage des Transport Market Monitor wurde dieser Tage von Transporeon und Capgemini Consulting veröffentlicht. Der vierteljährlich erscheinende Report analysiert die dynamischen Entwicklungen des Transportmarktes.

Transportpreise so hoch wie im 2. Quartal 2015
Für das zweite Quartal 2017 hat der Report einige spannende Zahlen in petto. So sank der Kapazitätsindex um 41,7 Prozent auf 65,8 Punkte. Damit handelt es sich um den größten Rückgang bei der „verfügbaren Kapazität“ und ist der niedrigste Indexwert der letzten sieben Jahre. Zum Vergleich: Im 2. Quartal 2016 hatte der Kapazitätsindex bei 87,9 Punkten gelegen. Im Vergleich zum Vorjahr ging er damit um 25,2 Prozent zurück. Der Transportindex stieg hingegen um 17,2 Prozent auf 101,2 Punkte. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Anstieg um 5,1 Prozent. Damit wurde der höchste Transportpreisindex seit dem 2. Quartal 2015 erreicht.

Preis- und Kapazitätsindex - Transport Market Monitor
© Transport Market Monitor | TRANSPOREON und Capgemini Consulting

 

Neben dem Kapazitätsindex und dem Transportpreisindex betrachtet der Monitor auch den Dieselpreis. Nach einem Jahr Wachstum in Folge konnte nun erstmals ein Rückgang festgestellt werden. Er liegt nun bei 77,7 Punkten und damit 6,2 Prozent unter dem Niveau des 1. Quartals 2017. Die Studien-Autoren stellen dabei einen positiven Zusammenhang zwischen dem Dieselpreis- und dem Preisindex fest, wodurch eindeutig der Einfluss des Dieselpreises auf die Transportkosten und damit auf die Preise belegt wird.

Der vollständige Transport Market Monitor kann hier heruntergeladen werden.

DB Schenker erhöht preise um sechs Prozent
Die gestiegenen Preise für den Transport wirken sich entsprechend auf die Branche aus. Nun scheint als erstes Unternehmen Schenker Deutschland auf die Entwicklung zu reagieren. Wie die Verkehrsrundschau berichtet, will das Speditions- und Logistikunternehmen seine Preise zum 01. Oktober 2017 um durchschnittlich sechs Prozent erhöhen. Davon betroffen sind sowohl die Stückgut- als auch die Ladungsverkehre.

Gründe für die Preiserhöhung nennt die Deutsche-Bahn-Tochter auch. So seien die größten Kostentreiber im Landverkehr unter anderem der steigende Fachkräfte- und Fahrermangel im Nahverkehr, das steigende Verkehrsaufkommen, was zu höheren Kosten in der Produktion führt, sowie durch das Wachstum der Märkte bedingte Investitionen in das pan-europäische Netzwerk. Aber auch höhere Personalkosten durch die neuen Bestimmungen zu den regelmäßigen wöchentlichen Ruhezeiten sowie steigende Löhne treiben die Kosten nach oben. Hinzu kommen auch höhere Kosten für die Digitalisierung, die volatile Entwicklung der Märkte sowie externe Faktoren wie Grenzkontrollen.

Laut Marcel Vogler, Vorstand Landverkehre der Schenker Deutschland AG, sind die Preisanpassungen wichtig, um die „hohen Qualitätsstandards“ des Landverkehrs sicherzustellen.

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