DHL-Digitalisierungsstudie: 95 Prozent der Unternehmen nutzen die Vorteile der Innovationen nicht vollständig aus

Eine Befragung von fast 350 Supply Chain- und Operations-Experten hat gezeigt, dass 95 Prozent der Befragten die potenziellen Vorteile, die physische, informationelle und analytische Innovationen bieten, nicht voll ausschöpfen würden.

In der von DHL in Auftrag gegebenen Untersuchung „Digitalisierung und die Supply Chain: Wo stehen wir und was kommt als nächstes?“ wird betrachtet, wie die Industrie mit der zunehmenden Digitalisierung der Lieferketten umgeht. Der aktuelle Report wurde von Lisa Harrington, Präsidentin der Lharrington Group LLC, erstellt und befasst sich unter anderem mit solchen Technologien wie Robotik, KI, AVs, Blockchain, Big Data Analytics und Sensoren.

Widerstände gegenüber Veränderungen und veraltete Systeme
Schritt für Schritt freunden sich Unternehmen mit der Digitalisierung an. Das Tempo dabei ist jedoch aus traditionellen oder organisatorischen Gründen alles andere als zufriedenstellend. Bei Hardware-Technologie-Anwendungen gaben 68 Prozent der Supply Chain- und Operations-Experten an, dass die Zuverlässigkeit eines der größten Probleme sei, während 65 Prozent sogar von Widerständen gegenüber Veränderungen in ihren Organisationen sprachen. Bemängelt wurde auch eine unzureichender oder zu langer Return on Investment, der von 64 Prozent der Befragten angegeben wurde. Im Bereich der Informations- und Analyselösungen, die nur 39 Prozent der Befragten selbst entwickeln, nannten 78 Prozent der Befragten, dass veraltete Prozesse oder Systeme das größte Hindernis darstellen, dicht gefolgt von einem Mangel an spezifischer Fachkompetenz bei 70 Prozent.

„Die Supply Chain Industrie befindet sich an einem Wendepunkt. Die traditionelle Systematik wird durch neue Hardwaretechnologien sowie Informations- und Analyselösungen in nie da gewesener Form infrage gestellt. Technologie bietet beträchtliche Möglichkeiten, Kosten zu senken und die Rentabilität zu steigern. Doch gleichzeitig bedeutet sie auch, dass Unternehmen, die es versäumen, sich diesen Herausforderungen und Risiken zu stellen, abgehängt werden”, so José F. Nava, Chief Development Officer, DHL Supply Chain. Darüber hinaus unterstreicht Nava, dass Kunden erwarten würden, dass Unternehmen die „Zeit des Umbruchs nicht nur begleiten, sondern richtungsweisend vorausgehen.“

Big Data als wichtigste Technologie und Investition
Big Data Analytics wird von 73 Prozent aller Befragten als eine der wichtigsten Informations- und Analyselösungen, in die ihr Unternehmen investiert, angegeben. Damit liegt Big Data noch vor Technologien wie cloudbasierten Anwendungen, die von 63 Prozent benannt wurden, sowie dem Internet of Things (IoT), das 54 Prozent der Personen angaben. Blockchain wurde von 51 Prozent der Befragten genannt, gefolgt von Machine Learning (46 Prozent) und der Sharing Economy (34 Prozent). Bei physischer Hardware bevorzugen die Unternehmen die Robotik. Diese wurde nämlich von 63 Prozent der Umfrageteilnehmer als die wichtigste physische Technologie eingestuft, noch vor AVs mit 40 Prozent, 3D-Druck mit 33 Prozent und Augmented Reality sowie Drohnen mit 28 Prozent.

Die Ergebnisse der Untersuchung werden nach Angaben des Logistikunternehmens auch intern genutzt, um die Digitalisierungsstrategie von DHL Supply Chain weiter auszubauen. Selber würde die DHL beispielsweise bereits in Warenhäusern Augmented Reality zur Effizienzsteigerung in der Kommissionierung nutzen. Zudem würden Lagerroboter nicht nur die Kommissionierzeiten verbessern, sondern auch Mitarbeiter bei repetitiven Aufgaben, wie dem Verpacken, unterstützen. Dazu setzt DHL Software-Roboter ein, die ausgewählte Backoffice-Prozesse übernehmen. Und letztlich versorgen innovative Sensoren die Kunden, im Rahmen von Internet-of-Things-Anwendungen, mit Echtzeit-Informationen über den Standort und den Zustand ihrer Waren.

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