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Die Spar-Welle

Die Initiative „Future Business Austria“ hat kürzlich den „Infrastruktur-Report 2011“ vorgelegt. Darin werden etliche Schwachstellen des Wirtschaftsstandorts Österreich aufgelistet – natürlich auch jene im Bereich Verkehr.

Die Experten, darunter der Wirtschaftsforscher Bernhard Felderer, schlagen vor, dass Österreich bis 2013 eine Gesamtstrategie für Infrastruktur erarbeiten solle, in die Bund, Länder und Gemeinden einbezogen sind. Obendrein sollten die politischen Kompetenzen künftig nicht mehr wie bisher auf vier Ministerien aufgesplittet, sondern in einer Zentralstelle gebündelt werden.

Auch wenn Österreich im internationalen Vergleich noch relativ gut dasteht, ist der Handlungsbedarf evident: Das gilt sowohl für die Schiene – die ÖBB muss sich dringend verstärkt um den Güterverkehr kümmern – als auch für den Verkehrsweg Donau, der endlich attraktiver werden sollte, und erst recht für die Straße. Dass schließlich der Flughafen Wien Gefahr läuft, in Folge der AUA-Übernahme durch die Lufthansa als Osteuropa-Hub an Bedeutung zu verlieren, könnte ebenfalls fatale Auswirkungen haben.

Trotz der momentanen Sparwut der Regierung, von der zum Beispiel der Koralm-Tunnel betroffen sein wird, wären jedenfalls Milliarden-Investitionen in strategisch wichtige Projekte dringend nötig. Wenn die Infrastruktur sträflich vernachlässigt wird, würde die Republik nämlich rasch ins Hintertreffen geraten. Der Wirtschaftsstandort hätte massiv zu leiden. Die sparfreudige Koalition muss sich also dringend etwas einfallen lassen, wie sie trotz knapper Kassen doch noch Gas geben kann.

Autor: Peter Muzik ist langjähriger Wirtschaftspublizist (u.a. „trend“, „WirtschaftsBlatt“ und „Wiener Zeitung“) sowie Inhaber der auf die Evaluierung von Öffentlichkeitsarbeit spezialisierten Consultingfirma Public & Media.

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