Ein Grund zum Feiern: 40 Jahre Strichcode

Um ihre Produkte einheitlich zu identifizieren, entschied sich die US-Supermarktkette Wal-Mart am 3. April 1973 für den Einsatz des Universal Product Codes (UPC). Damit begann vor 40 Jahren die Geschichte der „Global Language of Business“ mit GS1 Standards, die heute rund um den Globus in den unterschiedlichsten Branchen entlang der gesamten Wertschöpfungskette Anwendung finden und Geschäftsprozesse günstiger, schneller und sicherer machen.
 
(Wien, 16.7.2013) – Bereits 1949 wurde mit der Erfindung des kreisrunden Bull’s Eye-Code von Norman Joseph Woodland und Bernard Silver der Grundstein für die heutigen Strichcodes gelegt. Doch erst 24 Jahre später trat der Strichcode seinen Siegeszug an, nachdem die US-Supermarktkette Wal-Mart entsprechend Druck ausgeübt hatte, damit sich die führenden Unternehmen der amerikanischen Lebensmittelindustrie auf einen einheitlichen Standard für die Produktkennzeichnung einigten. Nur ein Jahr später wurde das erste mit einem GS1 Strichcode ausgezeichnete Produkt an einer Supermarktkasse gescannt. Damals konnte noch niemand ahnen, dass heute, 40 Jahre später, weltweit über fünf Milliarden Produkte täglich gescannt werden.
 
Großes Potenzial
Produktidentifikation steht für mehr als Produktkennzeichnung und das Auslesen mittels Scanner, sie macht den globalen Waren- und Informationsaustausch überhaupt erst möglich. „GS1 hat in den vergangenen 40 Jahren deshalb eine wichtige Rolle gespielt, weil die Unternehmensgründer frühzeitig erkannt haben, welch großes Potenzial in der kollaborativen Entwicklung von Standards auf Basis des Strichcodes für die gesamte Wertschöpfungskette schlummert“, sagt Miguel Lopera, Präsident von GS1.
In den letzten vier Jahrzehnten entwickelten sich die GS1 Identifikationslösungen als Basis für die Geschäftsprozesse von knapp zwei Millionen Unternehmen weltweit. Diese Prozesse ermöglichen eine gemeinsame Sprache und verbinden sie nicht nur über geografische und kulturelle Grenzen hinweg, sondern verbessern den Informationsaustausch auf der ganzen Welt. Für Konsumenten bedeutet dies vereinfachte Check-out-Prozesse aufgrund weniger Datenfehler und verkürzter Wartezeit am Point of Sale. Handel und Industrie hingegen profitieren von höheren Umsätzen dank besseren Kundenservices und höherer Warenverfügbarkeit, basierend auf detailliertem Wissen über Lager- und Verkaufszahlen.
 
Transparenz fördern
GS1 schaut erwartungsvoll in die nächsten 40 Jahre. Konsumenten gewinnen durch Social Media und Smartphones weiter an Macht und fordern beispielsweise in Echtzeit korrekte Produktdaten. Um dieser Herausforderung gewachsen zu sein, bietet GS1 Austria seit Kurzem GS1 Sync, ein Datenbank-Service, um Produktdaten einfach und effizient auszutauschen (siehe dazu Seiten 4 bis 7), an. GS1 wird weiterhin in Zusammenarbeit mit seinen Anwendern Lösungen entwickeln, um die Transparenz entlang der Wertschöpfungskette zu erhöhen und die Wünsche der Konsumenten besser zu erfüllen.

 
Meilensteine in der Geschichte der GS1 BarCodes
1949 Geburtsstunde des Strichcodes. Norman Joseph Woodland und Bernard Silver erfinden den Strichcode, um an der Kasse automatisch Produktinformationen abfragen und dadurch eine bessere Kontrolle der Lagerbestände gewinnen zu können.

1973 US-Supermarktkette Wal-Mart führt den von IBM entwickelten Universal Product Code (UPC) ein, der heute noch als GS1 BarCode existiert.

1974 Das Uniform Code Council (UCC) wird als Non-Profit Standardorganisation in den USA gegründet und ist der Vorläufer der heutigen GS1 US.
Am 26. Juni um 08:01 Uhr wird das erste Produkt mit einem GS1 Strichcode gescannt: ein Wrigley’s Kaugummi in einem Supermarkt in Ohio, USA.

1976 Aufbauend auf dem UPC wird der European Article Number (EAN) Code entwickelt und eine 13. Stelle hinzugefügt, um auch global zu funktionieren. Der EAN-13 ist geboren.

1977 Die European Article Numbering (EAN) Association wird gegründet. Das Head Office befindet sich in Brüssel, zu den 13 Gründungsmitgliedern zählt Österreich. Zusammen entwickeln sie das GS1 Identifikationssystem zur Verbesserung der Supply Chain.

1983 Neben der Identifikation von der Point of Sale-Endverbrauchereinheit wird der GS1 Strichcode nun auch für die Überverpackungen verwendet, hierzu wird der ITF-14 Strichcode eingeführt.

1989 Zur Kennzeichnung von Logistikeinheiten kommt erstmalig der GS1-128 Strichcode zum Einsatz. Die enthaltenen GS1 Application Identifier ermöglichen es, über die Artikelnummer hinausgehende Produktinformationen (z. B. Chargennummer, Gewicht, Haltbarkeitsdatum usw.) zu verschlüsseln.
GS1 macht erste Schritte im eBusiness und entwickelt das EANCOM Manual, einen internationalen Standard für elektronischen Datenaustausch (EDI).

1995 Die GS1 Standards werden auf neue Branchen ausgerollt, beginnend mit einem großen internationalen Projekt im Gesundheitswesen.

1999 Am Massachusetts Institute of Technology wird ein AUTO-ID Center eröffnet, was in der Entwicklung des Electronic Product Code (EPC) resultiert.
Der GS1 DataBar (vormals Reduced Space Symbology, RSS) wird im GS1 System anerkannt.

2000 Mit Beginn des neuen Jahrtausends ist GS1 in 90 Ländern weltweit präsent.

2002 Der Global Standards Management Process (GSMP) wird eingeführt, der GS1 Mitgliedern ein globales Forum bietet, um neue GS1 Standards und Lösungen zu diskutieren und aktiv mitzuentwickeln.

2003 Der GS1 DataMatrix, der erste zweidimensionale Code, wird in die GS1 Familie aufgenommen.

2004 GS1 publiziert den ersten Standard für Radio Frequency Identification (RFID).
Das Global Data Synchronisation Network (GDSN), ein globales, internet-basiertes Netzwerk, das den Teilnehmern den effizienten Austausch von Produktstammdaten erlaubt, wird eingeführt.

2005 Alle EAN-Organisationen werden weltweit einheitlich auf GS1 umbenannt.

2007 GS1 bietet erstmals Business-to-Consumer (B2C)-Lösungen an.

2011 Die GS1 BarCodes-Familie wird um den GS1 QR Code erweitert.

GS1 heute
GS1 Standards sind die in der Logistik weltweit meistgenutzten Supply Chain Standards.
GS1 unterstützt knapp zwei Millionen Anwender in über 150 Ländern weltweit.
GS1 ist in über 20 Sektoren präsent: Fast Moving Consumer Goods, Consumer Electronics, Mode/Sport/Textil, Transport & Logistik, Gesundheitswesen, Abfallwirtschaft, Verteidigung, eGovernment, Verlagswesen u. v. m.

Hätten Sie’s gewusst?
…, dass laut einer französischen Studie der Einsatz von Strichcodes im Einzelhandel zu Einsparungen in der Höhe von 6,59 % des Umsatzes führt?
…, dass beim manuellen Eintippen statistisch bei einem von 300 Anschlägen ein Fehler passiert, die Wahrscheinlichkeit fehlerhaft ausgelesener Strichcodes hingegen bei 1:1.000.000 bis 1:4.000.000.000 liegt?
…, dass Laser- und Imagescanner pro Sekunde 40 bis 200 Strichcodes auslesen können?

Quelle: GS1 Austria
 

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